Der Zentrale Immobilien Ausschuss (ZIA), Spitzenverband der Immobilienwirtschaft, hat eine Analyse zur Entwicklung der Mietpreise vorgelegt. Danach soll das Wohnen künftig kaum noch teurer werden. Zu diesem Schluss kommt das diesjährige Frühjahrsgutachten des Rates der Immobilienweisen, das der Verband Anfang Februar dem Parlamentarischen Staatsekretär Florian Pronold vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit überreicht hat.
Das Jahr 2014 dürfte das Ende des Mietpreisanstiegs markiert haben, heißt es darin. Auch die Kaufpreise für Immobilien werden nach Einschätzung der Lobbyisten der Immobilienwirtschaft künftig nicht mehr so stark steigen wie bisher.
Dem Gutachten zufolge sind die Kaufpreise 2014 zwar nochmals stärker gestiegen als im Vorjahr. In Westdeutschland legten sie demnach von 5,1 Prozent auf 5,5 Prozent zu. Der Anstieg der Mieten habe sich 2014 im Vergleich zum Vorjahr in Westdeutschland aber von 3,3 auf 2,7 Prozent verlangsamt, im Osten (ohne Berlin) von 2,5 auf jetzt 1,9 Prozent. Die Sorge vor unbegrenzt steigenden Wohnungsmieten sei daher unbegründet, äußerte Dr. Andreas Mattner, Präsident des ZIA, bei der Vorstellung der Zahlen.
Obwohl die Nachfrage nach Miet- und Wohneigentum in begehrten Städten und Regionen ungebrochen hoch ist, sieht die Immobilienwirtschaft aktuell keine Preisblasen; die Preissteigerungen seien vielmehr fundamental begründet, sie bewegten sich in den letzten Jahren im Rahmen normaler Marktzyklen. Zudem habe die Immobilienbranche in nachfragestarken Gebieten mit dem verstärkten Bau neuer Wohnungen reagiert, heißt es beim ZIA, der 37.000 Unternehmen und 24 Verbände aus der Branche vertritt.
Allerdings muss der Verband auch einräumen, dass die Lage in Metropolen und Top-Regionen für Mieter und Käufer angespannt bleibt. In diesen sog. Schwarmstädten sei die Nachfrage nach Wohnungen wesentlich größer als das Angebot. "Neben der hohen Nachfrage treiben auch höhere Preise für Bauland, strengere Regulierung und immer schärfere Vorgaben bei der Energieeffizienz die Kaufpreise und Mieten", sagte ZIA-Präsident Mattner.
Als Ausweg für die betroffenen nachfragestarken Regionen sieht der Verband nur die Ausweitung der Bauinvestitionen. Mit einem Seitenblick auf die Mietpreisbremse, die er für "kontraproduktiv" hält, mahnt er den Gesetzgeber aber auch davor, Unsicherheiten für langfristige Investitionen zu schaffen, indem die Funktion von Preisen als Indikator für Knappheit gestört werde. Da die Attraktivität von Immobilieninvestitionen maßgeblich von den Renditeerwartungen abhinge, stünden steuerliche Belastungen und regulatorische Vorhaben in einem Zielkonflikt mit der Bereitstellung von ausreichendem und bezahlbarem Wohnraum.
Eine Zusammenfassung des Frühjahrsgutachtens kann auf der Internetseite des Verbandes eingesehen werden ( www.zia-deutschland.de ).
[Quelle: ZIA]