Das Ergebnis der beispielhaften Vergleichskalkulation ist, dass bei einer Schenkung von 2 Mio. EUR von einem Elternteil an zwei Kinder bei bereits verbrauchten persönlichen Freibeträgen das Anlagevermögen in der GmbH-Variante in etwa so stark anwächst wie im Privatvermögen, jedoch die durch gezahlte Schenkungsteuern reduzierte Ausgangsbasis dadurch voll als Unterschiedsbetrag am Ende zu Buche schlägt. Im konkreten Fall schaffen es die direkt Beschenkten nicht, innerhalb von sieben Jahren die Ausgangssumme von 2 Mio. EUR wieder voll zu erreichen, sondern verarbeiten immer noch den "Schenkungsteuerverlust". Hingegen ist das Nettovermögen der GmbH-Beschenkten auf ca. 2,3 Mio. EUR angewachsen. Errechnet man hieraus lineare Durchschnittsrenditen[20] über sieben Jahre, so ist die jährliche Rendite der "Privatbeschenkten" mit minus 0,35 % leicht negativ, die "GmbH-Beschenkten" kommen hingegen auf plus 2,39 %.[21]

Diese Betrachtung setzt allerdings voraus, dass die ursprünglich geschenkten Cash-Mittel im Nachgang zur Schenkung in den genannten Wertpapierkategorien rentierlich angelegt werden. Eine Alternativrechnung mit Anlage der Mittel über sieben Jahre im Festgeld zu 1 %[22] führt netto nach Steuern immer noch zu einem Zuwachs von ca. 78.000 EUR. Für einen realen Kapitalerhalt bei einer Inflationsannahme von 2 % benötigt man aber über sieben Jahre einen Zuwachs von etwa 300.000 EUR. Aussichten, dieses Ziel mit begrenztem Risiko zu erreichen, hat man allein bei einer diversifizierten Anlage auf den Kapitalmärkten.

Die GmbH-Variante kann unter den genannten Annahmen auch nach dem Vermögenstransfer an die nächste Generation – also nach allen Steuern – das Familienvermögen über sieben Jahren im Wert der Kaufkraft real erhalten. Hierfür muss die Frage geklärt sein, ob der Wertpapieranlage in der GmbH im Anschluss an die Schenkung der Gesellschaftsanteile steuerliche Argumente entgegenstehen.

[20] Keine Zinsfuß-Betrachtung.
[21] Ohne Berücksichtigung von Kosten, die spezifisch mit der Gesellschaft zusammenhängen.
[22] Abseits von Lockvogelangeboten mit zeitlicher Befristung oder höhenmäßiger Begrenzung sind 1 % p. a. derzeit eine realistische Größenordnung für Bankanlagen mit deutscher Einlagensicherung. Die mit Top-Rating versehenen deutschen Bundesanleihen schwankten in der Rendite bei zehnjähriger (!) Laufzeit in der jüngeren Vergangenheit zwischen ca. 1,2 % und 2,0 % p. a.

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