Keine Erkrankung mit Demenzentwicklung ist vom Bild und vom Verlauf her vergleichbar. Vielfach beginnt der Verfall der Geistestätigkeit unbemerkt und schleichend, wird von den Personen, die den Erkrankten im täglichen Leben erleben, erst nicht wahrgenommen, sei es aufgrund des häufigen Kontakts (siehe oben) oder einer Art des Negierens, da der Verfall nicht gesehen werden möchte. Auch neigen die Betroffen selbst häufig dazu, die ersten Anzeichen zu überspielen.
Bei den Symptomen wird zwischen den frühen, den mittelfristigen und den späten (schweren) Symptomen unterschieden, wobei nicht bei jedem Betroffen alle Symptome zur Ausprägung kommen müssen. Charakteristisch ist, dass es zu einem langsamen, jedoch stetigen Verlust der kognitiven Fähigkeiten des Betroffenen kommt, der im Verlauf zu einem Verfall führt, der zur Zeit noch nicht aufgehalten werden kann. Die Dauer der Krankheit ist von Betroffenem zu Betroffenem verschieden und kann sich über Jahre ziehen.
a) Frühe Symptome
Ein frühes Symptom ist die Störung des Kurzzeitgedächtnisses und gewisse räumliche Orientierungsschwierigkeiten. Das Lernen und Aufnehmen neuer Informationen wird deutlich schwieriger. Es kann zu Sprachproblemen, insbesondere in Form von Wortfindungsstörungen kommen, Stimmungsschwankungen und Persönlichkeitsveränderungen können vorliegen. Der Betroffene kann zunehmend Schwierigkeiten bei den selbstständigen Aktivitäten des alltäglichen Lebens haben. Die Verwaltung der Finanzen, der Weg zum Supermarkt oder der Weg zum sonntäglichen Kirchenbesuch werden zur Herausforderung. Eine Beeinträchtigung des abstrakten Denkens, der Einsichts- und Urteilsfähigkeit ist möglich. Daneben können die funktionellen Fähigkeiten durch Agnosie, d. h. eine gestörte Fähigkeit zur Identifizierung von Objekten trotz intakter sensorischer Funktion, Apraxie, d. h. eine gestörte Fähigkeit, gelernte motorische Aktivitäten durchzuführen, obwohl die motorische Fähigkeit an sich intakt ist, sowie durch Aphasie, d. h. die gestörte Fähigkeit von Sprachverständnis und Sprachgebrauch, weiter abnehmen. Bei Betrachtung der aufgezählten Symptome wird deutlich, dass es den Betroffenen in der Regel in diesem Stadium noch gelingen kann, diese zu überspielen und Angehörige geneigt sind, Schwankungen zu erkennen, diese aber nicht unbedingt auf ein Krankheitssymptom schieben. Vielmehr könnten allgemein das Alter, in dem man nicht mehr alles können, wissen oder sich merken muss, bzw. wo die Wege und Aufgaben eben beschwerlicher werden, vorgeschoben werden.
b) Mittelfristige Symptome
Im Rahmen der mittelfristigen Symptome verliert man die Fähigkeit, neue Informationen zu erlernen und wiederzugeben. Das Gedächtnis reduziert sich, wobei die Erinnerung an weiter zurückliegende Ereignisse zumindest zunächst nicht vollständig verlorengeht, jedoch schwindet der Bezug zur eigenen Biographie. Bei der Verrichtung der alltäglichen Dinge des Lebens muss u. U. Hilfe Dritter in Anspruch genommen werden. Bereits begonnene Persönlichkeitsveränderungen können fortschreiten. Die Gefühlswelt des Betroffenen kann sich verändern, wobei dies auch nach außen zutage tritt. Zum einen kann der Betroffene gereizt, selbstbezogen, unflexibel oder schneller ängstlich werden, zum anderen kann er passiver werden. Letzteres kann von Depressionen, Entscheidungsschwäche, Mangel an Spontanität oder allgemeinem Rückzug von sozial anspruchsvolleren Situationen begleitet werden. Denkstörungen mit fehlendem Satzbau, Weitschweifigkeit und Einschränkungen des Sprachverständnisses treten hinzu. Des Weiteren ist die Entwicklung von Verhaltensstörungen möglich, es kommt zum ruhelosen Herumwandern, der Betroffene ist plötzlich und unangemessen unruhig, feindselig, unkooperativ oder körperlich aggressiv. Jeglicher Sinn für Ort und Zeit geht verloren, was dazu führt, dass er sich verirrt, nicht nach Hause zurück findet, einen gestörten Tag- und Nachtrhythmus hat. Selbst bei Erhalt der Gehfähigkeit ist die Gefahr von Stürzen und Unfällen aufgrund der Verwirrtheit gegeben. Auch kann es zu Psychosen mit Halluzinationen und paranoiden Verfolgungsideen kommen.
c) Späte (schwere) Symptome
Die späten (schweren) Symptome führen dazu, dass der Betroffene auf die Hilfe seiner Umwelt angewiesen ist. Er kann nicht mehr laufen und keine Aktivität des täglichen Lebens selbstständig durchführen. Es kann da...