Nach der ständigen Rechtsprechung des BGH[2] kann ein Geschädigter eines Verkehrsunfalls trotz Vorliegens eines sog. wirtschaftlichen Totalschadens – d.h. der Reparaturaufwand ist höher als der Wiederbeschaffungswert des Fahrzeugs – unter bestimmten Voraussetzungen diesen höheren Reparaturaufwand ersetzt bekommen:

  1. Der Reparaturaufwand darf den Wiederbeschaffungswert des Fahrzeugs um nicht mehr als 30 % übersteigen;
  2. der Geschädigte muss sein Fahrzeug vollständig und fachgerecht in einem Umfang reparieren, wie ihn der Sachverständige zur Grundlage seiner Schadensschätzung gemacht hat;
  3. der Geschädigte muss durch eine Weiternutzung des Fahrzeugs für einen Zeitraum von mindestens sechs Monaten nach dem Unfallereignis sein Integritätsinteresse nachweisen.
[2] BGH VersR 1992, 61; VersR 2003, 918; VersR 2005, 663 = NZV 2005, 243; BGH v. 13.11.07 – VI ZR 89/07 – VersR 2008, 135 = zfs 2008, 143 = DAR 2008, 79 m. Anm. Schneider, jurisPR-VerkR 2/2008 Anm. 2; BGH v. 27.11.07 – VI ZR 56/07 – VersR 2008, 135 = DAR 2008, 81 = r+s 2008, 81 m. Anm. Schneider, jurisPR-VerkR 2/2008 Anm. 3; BGH v. 22.4.2008 – VI ZR 237/07 – VersR 2008, 937 = zfs 2008, 504 = DAR 2008, 517 = r+s 2008, 307 = NJW 2008, 2183 m. Anm. Schneider, jurisPR-VerkR 14/2008 Anm. 2; vgl. dazu Wellner, Kfz-Schadensabrechnungs-Übersicht, NZV 2007, 401.

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