JR Hans-Jürgen Gebhardt
Im April 2010 wird Justizrat Hans-Jürgen Gebhardt 65 Jahre alt. Hans-Jürgen Gebhardt hat das Verkehrsrecht und insbesondere die anwaltliche Tätigkeit im Verkehrsrecht in den letzten Jahren entscheidend geprägt. Er war 1979 Gründungsmitglied der Arbeitsgemeinschaft Verkehrsrecht. Gleichzeitig gehörte er dem 1. Geschäftsführenden Ausschuss der Arbeitsgemeinschaft an. Von 1985 bis 2006 war er Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Verkehrsrecht. Unter seiner Ägide nahm die Arbeitsgemeinschaft Verkehrsrecht einen Aufschwung, den 1979 wohl niemand für möglich gehalten hat. Dieser ist insbesondere dem Fortbildungsprogramm der Arbeitsgemeinschaft geschuldet. Hans-Jürgen Gebhardt erkannte früh, dass in der forensischen Praxis im Verkehrsrecht ein Ungleichgewicht herrschte. Auf der einen Seite standen spezialisierte Versicherungsjuristen, auf der anderen Seite Anwälte, die ab und zu im Schadensrecht tätig waren. Er hielt es daher für unabdingbar, dass die Anwaltschaft sich im Verkehrsrecht fortbildete. In den ersten Jahren der Arbeitsgemeinschaft prägten zentrale Veranstaltungen wie die "Homburger Tage" das Fortbildungsprogramm. Ab 1986 wurde diesen Veranstaltungen dann der sog. "Wanderzirkus" zur Seite gestellt. Diese Veranstaltungsart basierte darauf, dass ein Thema dezentral angeboten wurde. In allen OLG Bezirken fanden seitdem in der Regel zweimal jährlich hochkarätige Fortbildungsveranstaltungen statt. Diese Art und Weise der Fortbildung blieb nicht nur auf die Arbeitsgemeinschaft Verkehrsrecht beschränkt. Andere Arbeitsgemeinschaften im DAV zogen nach. Der "Wanderzirkus" ist nach wie vor eine der tragenden Säulen der Fortbildungsarbeit der Arbeitsgemeinschaft Verkehrsrecht.
Die von ihm initiierten Homburger Tage entwickelten sich zu der wohl qualitativ führenden Veranstaltung im Verkehrsrecht. Regelmäßig nimmt der 4. und der 6. Zivilsenat des BGH an diesen Veranstaltungen teil.
Hans-Jürgen Gebhardt richtete sein Augenmerk nicht nur auf die Fortbildung. Er erkannte auch, dass anwaltliche Tätigkeit nicht im Verborgenen blühen darf, sondern der Öffentlichkeit vermittelt werden muss. Von daher veranstaltete die Arbeitsgemeinschaft Verkehrsrecht unter seiner Leitung ein alljährliches Journalistenseminar. Zur Öffentlichkeitsarbeit der Arbeitsgemeinschaft gehörte auch die Stiftung des Spiegelpreises, der in unregelmäßigen Abständen Persönlichkeiten verliehen wird, die sich um die Arbeitgemeinschaft und/oder das Verkehrsrecht besonders verdient haben gemacht haben.
Als Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Verkehrsrecht hat Hans-Jürgen Gebhardt immer die Belange der Arbeitsgemeinschaft Verkehrsrecht vertreten, die nach seiner Auffassung auch immer eine verbraucherschützende Funktion hatte. Manche haben nicht verstanden, dass er seine Positionen immer klar und deutlich vertrat und sogar als Verbandsfunktionär die Position zuspitzte. Aber auch diejenigen, die seine Meinung nicht teilen, räumen ein, dass er für die von ihm für richtig befundenen Positionen immer mit offenem Visier eintrat. Mauscheleien waren und sind ihm auch heute nach wie vor fremd.
Hans-Jürgen Gebhardt hat sein Wissen nie für sich behalten. Er ist einer der wohl dienstältesten Dozenten der Deutschen Anwaltakademie. Die Resonanz, die er von seinen Zuhörern erfährt, wird ihm wohl auch die Kraft gegeben haben, neben seiner alltäglichen Arbeit auch in Zukunft die Mühen des Lehrens zu bewältigen. Aus eigener Erfahrung kann ich bestätigen, es lohnt sich, bei Hans-Jürgen Gebhardt "zu zuhören".
Die Arbeitsgemeinschaft Verkehrsrecht hofft, dass Hans-Jürgen Gebhardt noch lange die Kraft und Begeisterung aufbringt, mit der er seinen Beruf in den letzten Jahren ausgeübt hat. Dieses werden ihm nicht nur seine Mandanten, sondern auch die im verkehrsrechtlichen Bereich tätigen Anwälte danken.
Verbunden mit den besten Wünschen für Gesundheit und Schaffenskraft gratuliert die Arbeitsgemeinschaft Verkehrsrecht Hans-Jürgen Gebhardt zu seinem Ehrentage.