Hinsichtlich der Datenerhebung ist ebenfalls zu bedenken, dass eine Preisanfrage, z.Bsp. bei der Interneterhebung, zwar bei 1.529 Anmietstationen erfolgt ist, diese Anmietstationen aber grundsätzlich den 6 bereits aufgezählten Mietwagenunternehmen zugehörig sind.
Folglich hat Fraunhofer hier nichts weiter getan, als mehrere Preisnennungen eines Unternehmens auszuwerten. Bei insgesamt 86.783 ausgewerteten Einzelwerten entfallen also durchschnittlich 14.463 Nennungen auf ein und denselben Vermieter. Der reale Stichprobenumfang der gesamten Interneterhebung liegt daher bei höchstens 6 Werten pro Fahrzeugklasse und Postleitzahlengebiet.
Fraunhofer selbst weist daraufhin, dass bei den "Abfragen der Internet-Erhebung die Preise bei jeder einzelnen Station ermittelt wurden, um korrekte Daten sicherzustellen, auch wenn bei manchen Anbietern identische Preise für eine bestimmte Klasse an vielen Anmietstationen vorgefunden wurden."
Die Aussagekraft der Fraunhofer Studie ist fragwürdig, da sie lediglich auf Werten beruht, die durch Abfrage des immer selben Preis bei dem immer selben Vermieter ermittelt wurden. Es macht jedoch keinen Sinn, immer denselben Preis – zwar vieler Anmietstationen –, letztlich aber immer nur eines Unternehmens abzufragen und statistisch auszuwerten. Grundvoraussetzung für die Aussagekraft einer Stichprobe ist aus mathematischer Sicht gerade die Unabhängigkeit der einzelnen Stichprobenwerte, die im Fall der Fraunhofer Studie wegen der wiederholten Preisabfrage bei nur 6 Vermietunternehmen offensichtlich nicht gegeben ist.
Schwacke hingegen hat bei seiner Erhebung mehr als 8.700 physisch vorhandene Vermietstationen befragt und mehr als 600 Einzelinformationen pro Station in die Datenbank eingestellt und trotzdem darauf hingewiesen, dass es sich "nicht um eine Totalerhebung" gehandelt habe, da es schon bei früheren Erhebungen immer wieder Verweigerer aus unterschiedlichen Gründen gegeben habe. Zählt man die Erhebung des Jahres 2007 hinzu, bei der mehr als 6.300 physisch vorhandene Vermietstationen befragt und pro Vermietstation ebenfalls mehr als 600 Einzelinformationen in die Datenbank eingestellt wurden, so liegen rund 9 Millionen Einzelinformationen (Angebote) für einen tatsächlich erreichbaren und verfügbaren Markt vor.
Bei einer derart hohen Nennung kann das Preisgefüge statistisch wesentlich repräsentativer erfasst werden, als bei der von Fraunhofer gewählten Methode.