323 Seiten, 39 EUR, Verlag Versicherungswirtschaft

Die juristische Sprache gilt allgemein als unverständlich, erst recht trifft dieser Vorwurf die Bedingungen der Versicherer. 86 % der Versicherungsnehmer halten ihre Versicherungsbedingungen für unverständlich, selbst Juristen haben oft ein Problem mit der Auslegung der Allgemeinen Versicherungsbedingungen (AVB).

Während die früheren Versicherungsbedingungen noch nach Paragrafen eingeteilt wurden, sehen die aktuellen Musterbedingungen des GDV Nummerierungen und Überschriften in Frageform vor. In seiner nunmehr als Buch erschienen Dissertation hat der Autor Martin Stadler sich kritisch mit den marktüblichen AVB auseinandergesetzt und Verbesserungsvorschläge erarbeitet. Der Autor stellt in den Vordergrund seiner Ausführungen die Rechtsgrundlagen des vom BGH geforderten Transparenzgebotes und schildert dann in einem besonderen Kapitel die Möglichkeiten zur Erhöhung der Verständlichkeit. Nach den allgemeinen Ausführungen zu sämtlichen AVB im ersten Teil des Buches befasst sich der Autor dann im zweiten Teil mit der Neugestaltung der Allgemeinen Bedingungen für die Kraftfahrtversicherung (AKB).

Während die bisherigen AKB einem juristischen Gliederungssystem folgten, ist in den AKB 2008 eine Gliederung nach Kundensituationen gewählt worden. Hier kommt den AKB und den Ausführungen des Autors zugute, dass dieser als Mitglied der Arbeitsgruppe "Bedingungen" an der Neugestaltung der AKB 2008 mitgewirkt hat.

Die Dissertation von Martin Stadler ist nicht nur für die Verfasser von Bedingungen lesenswert, sie ist auch eine wertvolle Hilfe für alle Juristen, die sich mit der Auslegung von Versicherungsbedingungen, insbesondere dem vom BGH geforderten Transparenzgebot, beschäftigen müssen.

RA Dr. Hubert W. van Bühren, Fachanwalt für Versicherungsrecht, Köln

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