Wie im menschlichen Informationsverarbeitungsprozess fallen im Informationsverarbeitungsprozess des Fahrzeugs Daten an, die entweder nur für diesen Moment oder dauerhaft vorhanden sind.
Dabei wird zwischen verschiedenen Speicherarten unterschieden: Festspeicher, deren Daten auch ohne Spannungsversorgung erhalten bleiben, und flüchtige Speicher, deren Daten ohne Spannungsversorgung verloren gehen, entsprechen in Übertragung auf den Menschen dem Langzeit- bzw. Kurzzeitgedächtnis.
Des Weiteren wird zwischen punktueller Speicherung einzelner Werte und der kontinuierlichen Speicherung vollständiger Werteverläufe unterschieden. Auch hier bestehen Analogien zum menschlichen Informationsverarbeitungsprozess. Eine punktuelle Speicherung entspricht der Erinnerung an einen bestimmten Moment oder dessen Anlass; eine kontinuierliche Speicherung entspricht der Erinnerung, wie es zu dem Moment kam und was in diesem Moment ausgetauscht wurde.
Technisch wird zusätzlich unterschieden, wie der Zugriff auf Daten durch Dritte erfolgen kann: über eine Funkverbindung oder über das Anstecken von Geräten.
1. Datenspeicherung im Fahrbetrieb
In modernen Fahrzeugen fallen, spätestens mit dem Einschalten der Zündung, Tausende verschiedener Daten an, um alle Funktionen des Fahrzeugs realisieren und sicherstellen zu können. Übermittelt werden diese Daten über mehrere Kommunikationsnetzwerke, die inhaltlich unterschiedliche Bereiche abdecken wie z.B. Antriebs-, Sicherheits-, Komfort- und zunehmend auch Infotainmentfunktionen. Die Verarbeitung dieser Daten erfolgt je nach Ausstattung in bis zu 80 verschiedenen Steuergeräten. Der überwiegende Teil dieser Geräte arbeitet als flüchtiger Datenspeicher, d.h. die Daten fallen zwar als kontinuierliche Daten, jedoch nur temporär im jeweiligen Moment an und werden spätestens mit Unterbrechung der Stromzufuhr gelöscht. Einige dieser Geräte arbeiten als Festspeicher, deren Daten auch nach Unterbrechung der Stromzufuhr erhalten bleiben. Der Zweck liegt in der punktuellen Speicherung von Daten, in erster Linie für Reparatur- und Servicezwecke.
2. Datenspeicherung beim Unfall
Bereits heute erfassen und speichern die meisten Airbag-Steuergeräte Daten. Dazu werden zeitlich kleine Datenausschnitte kontinuierlich erhoben und im Falle der Airbagauslösung fest gespeichert. Neben haftungsrechtlichen Fragen sind diese Daten auch für die Rekonstruktion von Verkehrsunfällen bedeutsam. Ein großer Teil des oft geforderten Unfalldatenspeichers ist somit bereits in den allermeisten mit Airbags ausgerüsteten Fahrzeugen quasi implementiert.
Umfang und Art aller gespeicherten Daten werden heute in Europa jedoch weder dem Fahrzeugführer oder -halter noch einer durch ihn beauftragten unabhängigen Stelle mitgeteilt.