Rechtsanwälte schöpfen ihr Marketing-Potenzial nicht aus

Die Großkanzleien sind da anders aufgestellt, sie unterhalten mittlerweile eigene Managementabteilungen, die das Marketing und das Business Development professionell für die Anwälte betrieben.
Kleine Kanzleien können kaum eigene Marketingstellen besetzen
Doch kleinere Kanzleien können es sich einfach nicht leisten, entsprechend qualifizierte Manager einzustellen, die ihnen das Marketing abnehmen. Deshalb bleibt ihnen dann nichts anderes übrig, als eine oder mehrere Extrarunden selbst zu laufen, d.h. Freizeit zu opfern oder einige Mandate weniger anzunehmen, um die Geschicke der Kanzlei langfristig auf einen guten Weg zu bringen bzw. halten.
Wie läuft Marketing bei den großen Kanzleien?
Was gutes Kanzleimarketing ausmacht, können sich Anwälte aus kleineren Einheiten im Grunde genommen leicht von den Großen abschauen.
- Dort steht immer wieder ein zentraler Punkt im Vordergrund:
- die eigenen Anwälte als Experten bei den ausgewählten Zielgruppen zu platzieren.
PR-Anstrengungen des Anwalts sollten darauf gerichtet sein, in den Köpfen als herausragender Experte für ein bestimmtes Rechtsgebiet hängen zu bleiben. Das gelingt besonders gut und dazu wenig reklamehaft über Mandantenseminare oder Vorträge auf Tagungen.
Mandantenseminare als Imageträger und zur Profilschärfung
Auch kleine Kanzleien können sich Gedanken über aktuelle Verbraucher- oder Wirtschaftsthemen mit hohem und verbreitetem Rechtsberatungsbedarf machen und daraus ein Seminarthema oder einen Vortrag für Mandanten formulieren. Dabei sollte aber nicht zu sehr bzw. nicht nur auf aktuelle Eintagsfliegen und Kurzstreckenthemen in Form einer Klagewelle (Diesel, Immobilienkreditwiderruf) gezielt werden, sondern mit Blick auf langjährige Mandanten agiert werden.
Wer sollen die künftigen Mandanten sein?
Vorgelagert ist also die Frage, wer die aktuellen Mandanten sind, ob diese auch künftig genug Geld haben werden, um Rechtsdienstleistungen einzukaufen oder ob die Kanzlei eine neue zahlungskräftige Mandantenstruktur braucht. Nur er diese Fragen ehrlich und klar beantwortet, kann dann im zweiten Schritt Adressdaten kaufen oder mieten, um potenzielle Mandanten anzuschreiben, und sie zu einem kostenlosen Vortrag oder einem Seminar in die Kanzleiräume oder angemietete Vortragssäle einzuladen.
Vorträge institutionalisieren
Es kann sein, dass die Anwälte am Anfang nur vor einem kleinen Kreis von Zuhörern referieren. Aber dadurch erhalten sie die Möglichkeit, sich langsam in Rhetorik und Zuhörerfragen einzufinden und Organisation und Rahmen zu perfektionieren. Wichtig ist es, dranzubleiben und regelmäßig entsprechende Vorträge auf hohem Niveau zu halten.
Wer das als Anwalt zwei, drei Jahre engagiert durchhält, wird danach doppelt und dreifach mit Zuhörern und dann auch mit Mandaten belohnt. Bei Vorträgen und entsprechenden Fragen der Zuhörer erfährt der Anwalt am besten, wo den Mandanten der Schuh drückt. Nirgendwo sonst ist die Nähe zu potenziellen Mandanten größer, nirgendwo sonst - außer vielleicht in einer Sternstunde vor Gericht und da zumeist vor überschaubarem Publikum - kann der Rechtsanwalt beweisen, wie smart, clever und thematisch beschlagen er ist.
-
Anwalt darf die anwaltlich vertretene Gegenseite nicht direkt kontaktieren
1.097
-
Angemessene Beileidswünsche beim Tod von Mitarbeitern, Mandanten und Geschäftspartnern
1.0761
-
Abschreibung: Gebrauchter PKW als Geschäftswagen sinnvoll?
853
-
Fristverlängerung bei Gericht beantragen - Fehlerquellen und Haftungsgefahren
718
-
Drohung des Anwalts mit Mandatsniederlegung zur Unzeit
4642
-
Einspruchsfrist versäumt: Was ist bei Bescheidverspätung oder Verlust in der Post zu beachten?
447
-
Beziehung gescheitert, Geschenke zurück?
371
-
Anwalt muss laut BGH auf Mandantenfrage unverzüglich antworten
3611
-
Wegfall der Geschäftsgrundlage - gelingt selten oder nie
355
-
Nach der Trennung: Umgang mit dem Hund im Wechselmodell
263
-
Digitale Richterschaft vermittelt Digitalpatenschaften
19.02.2025
-
Anwälte müssen per beA übersandte PDF-Anhänge überprüfen
18.02.2025
-
Schmerzensgeld wegen Klopfattacken an Wohnungsdecke
02.02.2025
-
Gefährliche Körperverletzung mit einem Hähnchenschenkel?
26.01.2025
-
Der „Legal Tech Monitor 2025“ liefert Daten und Fakten zum deutschen Legal-Tech-Markt
21.01.2025
-
EuGH stützt Fremdkapitalverbot für Rechtsanwälte
21.01.2025
-
„Anti-Kater“-Werbung für Lebensmittel ist unzulässig
19.01.2025
-
Vereinbarung eines Zusatzhonorars bedarf der Textform
15.01.2025
-
Schlägerei zwischen Köchen ist kein Arbeitsunfall
05.01.2025
-
Anhebung der Anwaltshonorare noch vor der Bundestagswahl?
19.12.2024