[1] Für die Berechnung der Gesamtsozialversicherungsbeiträge und damit auch der Pflegeversicherungsbeiträge bei Beschäftigungen mit einem monatlichen Arbeitsentgelt innerhalb der Gleitzone gelten die Aussagen des gemeinsamen Rundschreibens der Spitzenorganisationen der Sozialversicherung vom [akt.: 19.12.2012] zu den versicherungs-, beitrags- und melderechtlichen Auswirkungen auf Beschäftigungsverhältnisse in der Gleitzone.

[2] Der Beitragszuschlag für Kinderlose in der sozialen Pflegeversicherung nach § 55 Abs. 3 Satz 1 SGB XI ist grundsätzlich vom Arbeitnehmer zu tragen (§ 58 Abs. 1 SGB XI). Dies gilt auch für Beschäftigungsverhältnisse mit einem Arbeitsentgelt innerhalb der Gleitzone. Der Beitragszuschlag ist unter Berücksichtigung der reduzierten beitragspflichtigen Einnahme (Beitragsbemessungsgrundlage) zu ermitteln.

Beispiel 1 [akt.: Januar 2014]

Berechnung der Beiträge zur Pflegeversicherung bei einem monatlichen Arbeitsentgelt von 600 EUR mit dem Beitragszuschlag für Kinderlose in der sozialen Pflegeversicherung.

Mtl. Arbeitsentgelt = 600 EUR

(Beitragssatz zur KV: 15,5 % , zur PV 2,05 %, zur RV 18,9 %, zur ALV 3,0 %)

beitragspflichtige Einnahme = 1,2694375 x 600 – 229,021875 = 532,64 EUR
(nach der vereinfachten Formel – siehe Rundschreiben vom [akt.: 19.12.2012] Ziffer 4.3.2.1 Abs. 3)
 
Pflegeversicherung      
Pflegeversicherungsbeitrag = 532,64 EUR x 1,025 % x 2 = 10,92 EUR
Abzüglich Arbeitgeberbeitragsanteil (600 x 1,025 %) = - 6,15 EUR
Arbeitnehmerbeitragsanteil   = 4,77 EUR
       
Beitragszuschlag Pflegeversicherung = 532,64 EUR x 0,25 % = + 1,33 EUR
Arbeitnehmerbeitragsanteil (insgesamt)   = 6,10 EUR

Beispiel 2 [akt.: Januar 2014]

Berechnung der Beiträge zur Pflegeversicherung bei einem monatlichen Arbeitsentgelt von 600 EUR mit dem Beitragszuschlag für Kinderlose in der sozialen Pflegeversicherung (Bundesland Sachsen)

Mtl. Arbeitsentgelt = 600 EUR

(Beitragssatz zur KV: 15,5 %, zur PV 2,05 %, zur RV 18,9 %, zur ALV 3,0 %)

beitragspflichtige Einnahme = 1,2694375 x 600 – 229,021875 = 532,64 EUR
(nach der vereinfachten Formel – siehe Rundschreiben vom [akt.: 19.12.2012] Ziffer 4.3.2.1 Abs. 3)
 
Pflegeversicherung      
Pflegeversicherungsbeitrag = 532,64 EUR x 1,025 % x 2 = 10,92 EUR
Abzüglich Arbeitgeberbeitragsanteil (600 x 0,525 %) = - 3,15 EUR
Arbeitnehmerbeitragsanteil   = 7,77 EUR
       
Beitragszuschlag Pflegeversicherung = 532,64 EUR x 0,25 % = + 1,33 EUR
Arbeitnehmerbeitragsanteil (insgesamt)   = 9,10 EUR

Beispiel 3 [akt.: Januar 2014]

Bei Beschäftigungen mit Arbeitsentgelten außerhalb der Gleitzone (z.B. schwankendes Arbeitsentgelt), in denen zwar das regelmäßige monatliche Arbeitsentgelt innerhalb der Gleitzone liegt, das tatsächliche monatliche Arbeitsentgelt jedoch die Gleitzonengrenzen über- oder unterschreitet, kann die für die Beitragsberechnung zu ermittelnde beitragspflichtige Einnahme nicht nach den o.a. Formeln berechnet werden. In diesen Fällen ist in den Monaten, in denen das Arbeitsentgelt die untere Gleitzonengrenze von [akt. ab 01.01.2013: 450,01 EUR] unterschreitet, für die Berechnung der beitragspflichtigen Einnahme das beitragspflichtige Arbeitsentgelt mit dem Faktor F zu multiplizieren:

tatsächliches Arbeitsentgelt x 0,7605 = beitragspflichtige Einnahme

Berechnung der Beiträge zur Pflegeversicherung bei einem laufenden monatlichen Arbeitsentgelt von 410 EUR mit dem Beitragszuschlag für Kinderlose in der sozialen Pflegeversicherung.

Beschäftigung vom 01.01.2014 bis 31.12.2014

Mtl. Arbeitsentgelt = 410 EUR

Weihnachtsgeld im Dezember = 500 EUR

Zeitraum 01.01.2014 bis 30.11.2014    
beitragspflichtige Einnahme = 410 x 0,7605 = 311,81 EUR
       
Pflegeversicherung      
Versicherungsbeitrag = 311,81 EUR x 1,025 % x 2 = 6,40 EUR
Abzüglich Arbeitgeberbeitragsanteil (410 x 1,025 %) = - 4,20 EUR
Arbeitnehmerbeitragsanteil   = 2,20 EUR
       
Beitragszuschlag Pflegeversicherung = 311,81 EUR x 0,25 % = + 0,78 EUR
Arbeitnehmerbeitragsanteil (insgesamt)   = 2,98 EUR

[Akt. ab 01.01.2013: In Monaten des Überschreitens (Zeitraum 01.12.2014 bis 31.12. 2014) der oberen Gleitzonengrenze von 850 EUR hat die Beitragsberechnung nach den allgemeinen Regelungen zu erfolgen. Das heißt, der Beitragsberechnung ist das beitragspflichtige Arbeitsentgelt über 850 EUR als beitragspflichtige Einnahme zugrunde zulegen und der Beitrag vom Arbeitgeber und Arbeitnehmer grundsätzlich je zur Hälfte zu tragen. Der Beitragszuschlag für Kinderlose in der Sozialversicherung in Höhe von 2,28 EUR (910 EUR x 0,25 %) ist allerdings vom Arbeitnehmer allein zu tragen. Mithin beträgt der Arbeitnehmerbeitragsanteil zur sozialen Pflegeversicherung 11,60 EUR (910 EUR x 1,275 %)].

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