Rz. 17

Ein Antrag auf Anhörung eines bestimmten Sachverständigen gemäß § 109 ist nicht als Beweisantrag i. S. d. § 160 Abs. 2 Nr. 3 aufzufassen. Jedenfalls ist ohne nähere Darlegung, dass es sich bei dem Antrag gleichwohl um einen auf Amtsermittlung i. S. d. § 103 gerichteten Antrag gehandelt hat, eine betreffende Nichtzulassungsbeschwerde unzulässig (BSG, Urteil v. 4.6.1975, 11 BA 4/75, SozR 1500 § 160a Nr. 4; BSG, Beschluss v. 5.1.2000, B 9 SB 46/99 B, SozSich 2000 S. 363; BSG, Beschluss v. 22.6.2004, B 2 U 78/04 B, SozR 4 1500 § 160 Nr. 4). Grundsätzlich von einer Revisionszulassung ausgeschlossen sind alle Entscheidungen, die eine fehlerhafte Anwendung des § 109 beinhalten, unabhängig davon, worauf dieser Verfahrensmangel im Einzelnen beruht (BSG, Beschluss v. 4.2.1998, B 2 U 255/97 B, juris; BSG, Beschluss v. 27.4.2006, B 7a AL 242/05 B, juris; BSG, Beschluss v. 30.5.2006, B 2 U 86/06 B, SozR 4-1500 § 160 Nr. 9, BSG, Beschluss v. 22.7.2010, B 13 R 585/09 B, juris). Dies gilt auch für mittelbare Rügen durch Geltendmachung eines anderen Verfahrensfehlers, wenn im Kern doch eine Verletzung des § 109 gerügt wird (BSG, Beschluss v. 7.3.2000, B 9 V 75/99 B, SozSich 2001 S. 144). Die durch § 160 Abs. 2 Nr. 3 gesetzten Grenzen des Zugangs zum Revisionsrechtszug können auch nicht mit der Rüge umgangen werden, das LSG habe auf die Möglichkeit, einen Antrag nach § 109 zu stellen, nach Maßgabe von § 106 hinweisen müssen (BSG, Beschluss v. 12.2.2002, B 11 AL 249/01 B, HVBG-INFO S. 2153 f. m. w. N.; BSG, Beschluss v. 15.12.2005, B 9a V 14/05 B, juris).

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