Rz. 10

Da das angenommene Anerkenntnis den Rechtsstreit unmittelbar erledigt (§ 101 Abs. 2) und aus dem Anerkenntnis vollstreckt werden kann (§ 199 Abs. 1 Nr. 2), scheidet ein Anerkenntnisurteil im sozialgerichtlichen Verfahren jedenfalls beim angenommenen Anerkenntnis aus (vgl. BSG, SozR 1500 § 101 Nr. 6). Ein Anerkenntnisurteil ist aber dann möglich, wenn der Kläger das Anerkenntnis nicht annimmt. Die Prüfung des Klageanspruchs ist dann nicht mehr erforderlich (BSG, Urteil v. 8.9.2015, B 1 KR 1/15 R m. w. N.; BSG, SozSich 1987 S. 157; BSG, Beschluss v. 11.5.2011, B 5 R 34/11 B: nur Anerkenntnisurteil, kein Beschluss nach § 153 Abs. 4 Satz 1 SGG möglich; Schmidt, in: Meyer-Ladewig/Keller/Leitherer/Schmidt, § 101, Rz. 19: möglich, i.d.R aber nicht notwendig, weil aus dem Anerkenntnis vollstreckt werden könne; Breitkreuz, in: Breitkreuz/Fichte, SGG, § 125 Rz. 3; a. A.: Wenner/Terdenge/Martin, S. 209 Rz. 472). Wegen der grundsätzlichen Zulässigkeit des Anerkenntnisurteils im verwaltungsgerichtlichen Verfahren vgl. BVerwGE 104 S. 27; VGH Baden-Württemberg, NJW 1991 S. 859; Wolff, in: Sodan/Ziekow, VwGO, § 107 Rz. 22; Kopp/Schenke, VwGO, § 107 Rz. 5.

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