Rz. 14
Benz, Der Übergang von Sozialleistungsansprüchen auf Dritte durch Rechtsgeschäft oder von Todes wegen, WzS 1993 S. 235, 272.
Bigge/Merten, Ausgewählte Problemstellungen im Bereich der Sonderrechtsnachfolge und der Vererbung bei Sozialleistungen am Beispiel der gesetzlichen Unfallversicherung, BG 2007 S. 174, 245.
Rathmann, Sonderrechtsnachfolge und Vererbung im Recht der sozialen Entschädigung, ZfS 1979 S. 138.
Ruland, Rechtsprechungsübersicht – Vererblichkeit von Sozialhilfeansprüchen, JuS 1995 S. 364.
Schmeling, Die Sondererbrechtsvorschriften der §§ 56-59 des Sozialgesetzbuches (SGB I). MDR 1976 S. 807.
Tannen, Die Voraussetzungen für die Fortsetzung des sozialgerichtlichen Verfahrens durch den Nachlasspfleger, DRV 1988 S. 630.
Zeitler, Die neu eingeführte "Sonderrechtsnachfolge" des § 28 Abs. 2 BSHG, NDV 1997 S. 4.
Zöller, Die Vererblichkeit von Sozialhilfeleistungen, ZfSH/SGb 1995 S. 255.
Rz. 15
Die Unvererblichkeit von Ansprüchen aus der Rentenversicherung, die der Versicherte selbst zu Lebzeiten nicht geltend gemacht hat, verstößt nicht gegen Art. 14 Abs. 1 GG:
BVerfG, Beschluss v. 1.12.1965, 1 BvR 425/65 und 1 BvR 524/65, BVerfGE 19 S. 202 = SozR Nr. 10 zu Art. 14 GG = NJW 1966 S. 195 = SGb 1966 S. 172 = MDR 1966 S. 211 = DVBl 1966 S. 112.
Nach dem Tod eines Kranken- und Rentenversicherten, der Rente beantragt und Krankengeld über einen als Rentenbeginn in Frage kommenden Zeitpunkt hinaus bezogen hatte, ist der Krankenversicherungsträger jedenfalls dann berechtigt, das Rentenfeststellungsverfahren zu betreiben, wenn Rechtsnachfolger des Versicherten nicht vorhanden sind oder das Verfahren nicht betreiben:
BSG, Urteil v. 28.3.1979, 4 RJ 45/78, SozR 2200 § 183 Nr. 21 = SozR 1200 § 58 Nr. 1 = BKK 1979 S. 220 = USK 7933 = Die Leistungen 1980 S. 240.
Seit Inkrafttreten des SGB I kann der Nachlasspfleger eines Verstorbenen die Auszahlung der fälligen Rentenversicherungsbeiträge nicht verlangen, wenn der Fiskus als möglicher Erbe in Betracht kommt:
BSG, Urteil v. 25.11.1982, 5b RJ 46/81, SozR 1200 § 58 Nr. 2 = BSGE 54 S. 186 = Breithaupt 1982 S. 550 = ZfSH/SGB 1983 S. 260 = FEVS 33 S. 481.
Verstirbt der Arbeitnehmer vor dem Insolvenztag, so steht seinem erbrechtlichen Gesamtrechtsnachfolger oder seinem Sonderrechtsnachfolger ein Anspruch auf Konkursausfallgeld nicht zu:
BSG, Urteil v. 11.3.1987, 10 RAr 1/86, Breithaupt 1988 S. 74 = ZIP 1987 S. 795.
Ein nach §§ 58, 59 Satz 2 vererblicher Anspruch auf Beitragserstattung nach § 27a Abs. 1 GAL entsteht erst, wenn der ehemalige landwirtschaftliche Unternehmer sie selbst beantragt und nicht mehr die Berechtigung zur Weiterversicherung nach § 27 Abs. 1 GAL hat:
BSG, Urteil v. 30.10.1990, 4 RLw 2/90, SozR 3-5850 § 27a Nr. 1 = SozR 3-1200 § 59 Nr. 1.
Ansprüche auf Erstattung von Behandlungskosten fallen dem oder den Erben zu:
BSG, Urteil v. 11.5.1993, 12 RK 36/90, NZS 1993 S. 502 = SozR 3-2200 § 176b Nr. 1 = Die Beiträge 1994 S. 24 = USK 9327.
Sozialhilfeansprüche sind nach Maßgabe der §§ 58, 59 vererblich, wenn der Hilfsbedürftige zu Lebzeiten seinen Bedarf mit Hilfe eines im Vertrauen auf die spätere Bewilligung von Sozialhilfe vorleistenden Dritten gedeckt hat, weil der Träger der Sozialhilfe nicht rechtzeitig geholfen oder Hilfe abgelehnt hat. Hat dagegen der Hilfesuchende den Bedarf aus eigenem Einkommen oder Vermögen gedeckt, zu deren Einsatz er sozialhilferechtlich nicht verpflichtet war, kommt ein Anspruchsübergang nicht in Betracht:
BVerwG, Urteil v. 5.5.1994, 5 C 43/91, NJW 1994 S. 2842 = BVerwGE 96 S. 18 = BayVBl. 1994 S. 534.
Eine Auszahlung von Sozialleistungsansprüchen an den Fiskus als Erbe scheidet auch dann aus. wenn der Nachlass überschuldet ist:
BSG, Urteil v. 13.9.1994, 5 RJ 44/93, ErsK 1995 S. 74 = VersorgVerw 1995 S. 46 (KF).
Zur Rechtsnatur des Pflegegeldes wegen Schwerpflegebedürfigkeit und zur Bedeutung des Antrags auf Zahlung von Pflegegeld für den Leistungsbeginn:
BSG, Urteil v. 6.2.1997, 3 RK 8/96, SozR 3-2500 § 57 Nr. 6 = NZS 1997 S. 472 = SGb 1998 S. 77 mit Anm. Mrozynski = Breithaupt 1997 S. 837 = SozSich 1998 S. 154 = USK 9712.
Bei Heimpflege nach § 35 Abs. 6 BVG handelt es sich zwar nicht um eine Geld- sondern um eine "generalisierte Sachleistung" (vgl. BSG, Beschluss v. 27.10.1994, 9 BV 115/94, und BSG, SozR 3100 § 35 Nr. 18 S 67). Wegen rechtswidriger Ablehnung von Heimpflege verauslagte Aufwendungen sind aber - entsprechend § 18 Abs. 3 und 4 BVG (BSG, SozR 3100 § 35 Nr. 18 S. 61 f.) - zu erstatten. Derartige Erstattungsansprüche sind auf eine einmalige Geldleistungen gerichtet und stehen dem Erben zu:
BSG, Urteil v. 10.12.2003, B 9 V 7/03 R, SozR 4-3100 § 35 Nr. 3 = BSGE 92 S. 42 = SGb 2004 S. 233.