Rz. 27
Adami, Der Ausschluss der Rechtsnachfolge nach § 59 SGB I unter besonderer Berücksichtigung der Rechtsprechung des BSG, SozVers 1984 S. 197.
Benz, Der Übergang von Sozialleistungsansprüchen auf Dritte durch Rechtsgeschäft oder von Todes wegen, WzS 1993 S. 235, 272.
Rathmann, Das Verhältnis von § 59 SGB I zu § 44 SGB X, ZfS 1985 S. 321.
ders., Sonderrechtsnachfolge und Vererbung im Recht der sozialen Entschädigung, ZfS 1979 S. 138.
Ruland, Rechtsprechungsübersicht – Vererblichkeit von Sozialhilfeansprüchen, JuS 1995 S. 364.
Schmeling, Die Sondererbrechtsvorschriften der §§ 56-59 des Sozialgesetzbuches (SGB I), MDR 1976 S. 807.
Tannen, Leistungen an Sonderrechtsnachfolger, DRV 1985 S. 473.
Rz. 28
Die Unvererblichkeit von Ansprüchen aus der Rentenversicherung, die der Versicherte selbst zu Lebzeiten nicht geltend gemacht hat, verstößt nicht gegen Art. 14 Abs. 1 GG:
BVerfG, Beschluss v. 1.12.1965, 1 BvR 425/65 und 1 BvR 524/65, BVerfGE 19 S. 202 = SozR Nr. 10 zu Art. 14 GG = NJW 1966 S. 195 = SGb 1966 S. 172 = MDR 1966 S. 211 = DVBl, 1966 S. 112.
Ist nach dem Tod des Rentenberechtigten auf Antrag eines Sonderrechtsnachfolgers vom Rentenversicherungsträger in einem Verfahren nach § 44 Abs. 1 Satz 1 SGB X ein dem Berechtigten erteilter rechtswidriger nicht begünstigender Rentenbescheid "mit Wirkung für die Vergangenheit" zurückzunehmen, so gilt i.S.d. § 59 Satz 2 ein Verwaltungsverfahren als im Zeitpunkt seines Todes anhängig:
BSG, Urteil v. 11.8.1983, 1 RA 53/82, SozR 1200 § 59 Nr. 4 = BSGE 55 S. 220.
Der Sonderrechtsnachfolger i.S.d. § 56 Abs. 1 kann den Antrag auf Rücknahme eines rechtswidrigen nicht begünstigenden Verwaltungsakts und Neufeststellung zu Unrecht nicht erbrachter Sozialleistungen gemäß § 44 Abs. 1 Satz 1 SGB X stellen:
BSG, Urteil v. 16.2.1984, 1 RJ 54/83, SozR 1200 § 59 Nr. 5 = ZfSH/SGb 1985 S. 449 = NVwZ 1985 S. 71.
§ 59 Satz 2 stellt auf die zum Zeitpunkt des Todes des Berechtigten tatsächlich bestehende Verfahrenslage ab. Ist in diesem Zeitpunkt die von Amts wegen vorzunehmende Umwandlung einer Rente wegen Berufsunfähigkeit in ein Altersruhegeld weder durchgeführt noch ein Verwaltungsverfahren (Umwandlungsverfahren) darüber anhängig, so erlischt der Anspruch auf das Altersruhegeld mit dem Tod des Versicherten:
BSG, Urteil v. 25.10.1984, 11 RA 18/84, BSGE 57 S. 215 = SGb 1985 S. 249 mit Anm. Thieme = SozR 1200 § 59 Nr. 6 = Breithaupt 1985 S. 493.
Verstirbt der Arbeitnehmer vor dem Insolvenztag, so steht seinem erbrechtlichen Gesamtrechtsnachfolger oder seinem Sonderrechtsnachfolger ein Anspruch auf Konkursausfallgeld nicht zu:
BSG, Urteil v. 11.3.1987, 10 RAr 1/86, Breithaupt 1988 S. 74 = ZIP 1987 S. 795.
Anspruch auf eine erhöhte Witwenrente (wegen 100 %iger MdE des Beschädigten – § 48 BVG) besteht nur dann, wenn entweder dieser MdE-Grad zum Zeitpunkt des Todes bereits anerkannt oder klar erkennbar war oder sich in einem noch vom Beschädigten selbst eingeleiteten Verfahren herausstellt; ein erst von der Witwe eingeleitetes Zugunstenverfahren reicht dafür nicht aus:
BSG, Urteil v. 23.6.1993, 9/9a RV 26/91, SozR 3-3100 § 48 Nr. 7 = SozR 3-1200 § 59 Nr. 2 = Breithaupt 1994 S. 410.
Sozialhilfeansprüche sind nach Maßgabe der §§ 58, 59 vererblich, wenn der Hilfebedürftige zu Lebzeiten seinen Bedarf mit Hilfe eines im Vertrauen auf die spätere Bewilligung von Sozialhilfe vorleistenden Dritten gedeckt hat, weil der Träger der Sozialhilfe nicht rechtzeitig geholfen oder Hilfe abgelehnt hat. Hat dagegen der Hilfesuchende den Bedarf aus eigenem Einkommen oder Vermögen gedeckt, zu deren Einsatz er sozialhilferechtlich nicht verpflichtet war, kommt ein Anspruchsübergang nicht in Betracht:
BVerwG, Urteil v. 5.5.1994, 5 C 43.91, BVerwGE 96 S. 18 = NZS 1994 S. 477.
Zur Rechtsnatur des Pflegegeldes wegen Schwerpflegebedürfigkeit und zur Bedeutung des Antrags auf Zahlung von Pflegegeld für den Leistungsbeginn und die Vererbbarkeit:
BSG, Urteil v. 6.2.1997, 3 RK 8/96, NZS 1997 S. 472 = SGb 1998 S. 77 mit Anm. Mrozynski = SozR 3-2500 § 57 Nr. 6 = Breithaupt 1997 S. 837 = USK 9712.
Zur Möglichkeit, ein nicht zu Lebzeiten anhängig gemachtes Verwaltungsverfahren, über einen Sozialrechtlichen Herstellungsanspruch als anhängig gemacht zu beurteilen:
BSG, Urteil v. 8.10.1998, B 1 KN 1/97 U R, NZS 1997 S. 472 = BSGE 83 S. 30 = SozR 3-5670 § 5 Nr. 1 = Breithaupt 1999 S. 766 = SozVers 1999 S. 217.
War einem Versicherten bis zum Zeitpunkt seines Todes die Ausübung eines Bestimmungsrechts (hier: nach § 116 Abs. 2 SGB VI) noch möglich, so kann dieses Recht nach seinem Tod von seiner Witwe als Sonderrechtsnachfolgerin wirksam ausgeübt werden:
BSG, Urteil v. 1.9.1999, B 13 RJ 49/98 R, SozR 3-1300 § 86 Nr. 3 = USK 9938 = SozVers 2000 S. 194 = SozSich 2000 S. 306
Bei Heimpflege nach § 35 Abs. 6 BVG handelt es sich zwar nicht um eine Geld-, sondern um eine "generalisierte Sachleistung" (vgl. BSG, Beschluss v. 27.10.1994, 9 BV 115/94, und BSG SozR 3100 § 35 Nr. 18 S. 67). Wegen rechtswidriger Ablehnung von Heimpflege verauslagte Aufwendungen sind a...