Maßnahmen der Gesundheitsförderung und Prävention in stationären Pflegeeinrichtungen umfassen die Handlungsfelder:

  • Ernährung
  • körperliche Aktivität
  • kognitive Ressourcen
  • psychosoziale Gesundheit
  • Prävention von Gewalt

Entwickelte und im Rahmen der Evaluation als effektiv bestätigte Interventionen der Gesundheitsförderung und Prävention in der Lebenswelt stationäre Pflegeeinrichtung zielen jedoch nicht nur auf die Durchführung einer einzelnen Maßnahme, sondern auf eine Kombination mehrerer Maßnahmen miteinander. Damit entsprechen sie stärker der Lebenswirklichkeit bzw. dem Alltagsgeschehen in stationären Pflegeeinrichtungen. Menschen möchten gleichzeitig kognitiv angeregt werden, sich am Alltag beteiligen und Bestandteil einer sozialen Gruppe sein.[1]

Eine gute Evidenz für in Deutschland durchgeführte Studien hierzu liegt vor allem zu kombinierten Ansätzen in den drei Handlungsfeldern der Förderung der psychosozialen Gesundheit, der Stärkung der kognitiven Fähigkeiten und der körperlichen Aktivitäten vor. [2] [3] [4] [5]

Da die zugrunde liegende Literaturauswertung für die einzelnen Handlungsfelder insgesamt geringe Evidenz für Maßnahmen der Gesundheitsförderung und Prävention im Sinne des § 5 SGB XI ergab, besteht weiterhin grundsätzlicher Forschungsbedarf zur Wirksamkeit von gesundheitsfördernden und präventiven Interventionen im Setting der stationären Pflege mit für pflegebedürftige Menschen relevanten Outcomes.

Aufgrund des teilweise fehlenden Erkenntnisstandes werden von den Expertinnen und Experten auch weiterhin Interventionen empfohlen, deren Wirksamkeit angenommen wird. In solchen Projekten sollte die Umsetzung wissenschaftlich begleitet werden.

[1] Altmann, N. et al., Endbericht: Wissenschaftliche Evaluation der präventiven Leistungen der Pflegekassen nach § 5 SGB XI, 2022, S. 37, https://www.gkv-spitzenverband.de/pflegeversicherung/praevention_pflege/praevention_stationaere_pflege.jsp (20.09.2023).
[2] Gräßel, E., DeTaMAKS: Nicht-medikamentöse Aktivierungsmaßnahme für Menschen mit Demenz in der Tagespflege mit telefonischer Angehörigen-Kurzintervention zur Stärkung der Vereinbarkeit von Pflege und Beruf, 2017, https://www.gkv-spitzenverband.de/media/dokumente/pflegeversicherung/forschung/projekte_unterseiten/detamaks/DeTaMAKS_Abschlussbericht_final_3-2017.pdf (07.10.2021).
[3] Bischoff, L. et al., Can cognitive-motor training improve physical functioning and psychosocial wellbeing in nursing home residents?: A randomized controlled feasibility study as part of the PROCARE project, in: Aging Clin Exp Res 33 (2021), S. 943–956.
[4] Kuhlmey, A./Blüher, S./Nordheim, J./Zöllick, J., Technik in der Pflege – Einstellungen von professionell Pflegenden zu Chancen und Risiken neuer Technologien und technischer Assistenzsysteme. Abschlussbericht für das Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP), 2019, https://www.zqp.de/wp-content/uploads/ZQP-Bericht-Technik-profPflege.pdf (28.08.2023).
[5] Krupp, S./ Ralf, C./Willkomm, M., Das "Lübecker Modell Bewegungswelten" – Multidimensionale Prävention in stationären Pflegeeinrichtungen durch ein bewegungsförderndes Programm, in: Bundesgesundheitsblatt – Gesundheitsforschung – Gesundheitsschutz 62 (2019), S. 267–273, https://doi.org/10.1007/s00103-019-02888-z (28.08.2023)

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