Höherer Schaden durch Schwarzarbeit in Corona-Jahr 2020

Das geht aus der Antwort des Finanzministeriums auf eine Anfrage der FDP-Fraktion hervor, über die zuvor der "Spiegel" berichtet hatte. Die Summe setzt sich aus nicht gezahlten Sozialversicherungsbeiträgen, nicht gezahlten Steuern und weiteren Schäden wie etwa nicht gezahlten Mindestlöhnen zusammen.
Vergleich mit den Vorjahren wenig aussagekräftig
Die Schadensumme ist deutlich höher als im Vorjahr, als 755,4 Mio. EUR ausgewiesen wurden. Dabei hatten zahlreiche Branchen die Arbeit im vergangenen Jahr wegen der Pandemie zeitweise heruntergefahren. Auch die Kontrolleure konnten laut Ministerium teils nur unter Einschränkungen arbeiten. Zugleich weist das Ministerium in seiner Antwort, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, darauf hin, dass jährliche Schwankungen bei der Schadensumme wegen der komplexen, oft jahresübergreifenden Fälle normal seien. Ein Vergleich mit den Vorjahren sei daher wenig aussagekräftig.
FDP-Finanzpolitiker Hinweise auf zunehmende Probleme
Der FDP-Finanzpolitiker Markus Herbrand sieht in den Zahlen dennoch Hinweise auf zunehmende Probleme. "Die Schwarzarbeit hat in der Pandemie floriert wie selten", sagte er. Trotz engagierter und häufig überlasteter Beschäftigter sei die Bekämpfung der Schwarzarbeit in einer desolaten Lage. Finanzminister Olaf Scholz habe strukturelle Missstände ignoriert und verschleppt. "Am Ende seiner Amtszeit befindet sich die Schwarzarbeitsbekämpfung deshalb in einem besorgniserregenden Zustand", sagte Herbrand.
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