Tim Mehlfeld, Andreas Wiener
Dieses Dashboard orientiert sich lose an dem Aufbau einer Balanced Scorecard, um auf einen Blick den Überblick über das Unternehmen zu bekommen. Kennzeichnend für dieses Dashboard ist die Darstellung mit Hilfe von bullet graphs, welche auf die Zielerreichung ausgerichtet sind. Die inhaltliche Quadrantenausgestaltung ist dabei individuell auf den jeweiligen Führungskreis ausgerichtet. Aus diesem Dashboard sollen direkt Maßnahmen für die Ausrichtung des Unternehmens abgeleitet werden können.
Aber neben einfachen Säulen-, Balken- und Liniendiagrammen gibt es auch andere gute Mittel, betriebswirtschaftliche Fragestellungen zu beantworten. So zum Beispiel die leider in Unternehmen noch immer viel zu wenig genutzte Tree Map, die Ben Shneiderman in den 1990ern erfand. Abb. 11 zeigt die Anwendung einer Tree Map am Beispiel einer Baumarktkette.
Abb. 11: Beispiel für eine Tree Map
Dargestellt werden die Umsätze pro Segment und Produktsegment mit Abweichung zum Vorjahr. Die Größe der weiß umrandeten Rechtecke zeigt dabei die Größe des Umsatzes am gesamten Umsatz. So sieht man, dass das Segment Garten den größten Anteil am Gesamtumsatz der Baumarktkette hat, während das Segment Auto den kleinsten Anteil darstellt. Die Segmente sind nochmals in Produktgruppen unterteilt. Das Segment Garten hat somit die Produktgruppen Pflanzen, Handgeräte, Bewässerung etc. Auch die Größe dieser Rechtecke zeigt den Anteil am Gesamtumsatz pro Produktgruppe. So wird deutlich, dass "Pflanzen" (links oben in Abb. 11) gemessen am Umsatz die größte Produktgruppe ist. Die Einfärbung zeigt auf, wie der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr ist: je "röter" der Wert, umso schlechter – je "grüner", umso besser. Man erkennt demnach, dass das Segment Garten in Gesamtheit deutlich schlechtere Umsätze erzielt als im Vorjahr.
Die Tree Map bietet eine gute Möglichkeit, ohne Zahlen Zusammenhänge in einem Geschäft darzustellen. Dabei muss es sich nicht immer um Umsätze im Vergleich zum Vorjahr handeln. Die Rechtecke könnten auch Kosten abbilden und die Farbigkeiten die Abweichung zum Plan darstellen. Die Tree Map ist ein gutes Instrument, um sich einen Überblick zu verschaffen. Vor allem im Top-Management erfreut sich – nach meist anfänglicher Skepsis – die Tree Map großer Beliebtheit. Aber nochmals zurück zum Beispiel. Dass es ein Problem mit den Umsätzen im Segment Garten gibt, ist schnell zu sehen, ebenso dass die Produktgruppe Pflanzen daran schuld ist. Jetzt kann man in die weitere Analyse einsteigen und sich die Produktgruppe Pflanzen genauer anschauen. Man klickt (Drill-Down) auf den Bereich Pflanzen und bekommt eine andere Ansicht, die Details und nunmehr auch Zahlen beinhaltet.