6.2.1 Allgemeines
Tz. 97
Stand: EL 109 – ET: 03/2023
Nach § 1a Abs 3 S 1 KStG gilt die Beteiligung an einer optierenden Gesellschaft für Ertrag-St-Zwecke, dh für die KSt, ESt und GewSt, als Beteiligung eines nicht phG an einer Kap-Ges.
Bei von natürlichen Personen im PV gehaltenen Anteilen an einer optierenden Gesellschaft ist daher § 17 EStG bzw § 20 Abs 2 S 1 Nr 1 EStG einschlägig. § 17 Abs 1 S 3 EStG wurde auch um die Anteile an einer optierenden Gesellschaft iSd § 1a KStG ergänzt. Damit ist zB auch § 17 Abs 6 EStG zu beachten. Hierzu auch s Brühl/Weiss (DStR 2021, 945) und s Rickermann (DB 2021, 1035, 1039). Bei einer Veräußerung oder bei einem veräußerungsgleichen Tatbestand sind § 3 Nr 40 und § 3c Abs 2 EStG zu beachten. Ebenso s Rn 62 des Schr des BMF v 10.11.2021 (BStBl I 2021, 2212).
Bei fremdfinanzierten Anteilen ist zu beachten, dass der bisherige Abzug von Sonder-BA wegfällt und die Aufwendungen nur bei einem Antrag zur Anwendung des Teil-Eink-Verfahrens nach § 32d Abs 2 Nr 3 EStG noch zu 60 % nach § 3c Abs 2 EStG abzb sind. Ebenfalls hierzu s Strecker/Carlé (NWB 2021, 2022, 2029), s Wacker/Krüger/Levedag/Loschelder (Beihefter zu DStR 41/2021, 21), s Röder (ZGR 2021, 681), s Mundfortz (in F/D, § 1a KStG Rn 267) und s Frotscher (in F/D, Erstkommentierung KöMoG 2021, § 1a KStG Rn 78).
Die oa Ausführungen gelten entspr für den Erwerber von Anteilen an einer optierenden Gesellschaft. Dieser hat nur noch AK auf die Anteile an der optierenden Gesellschaft. Die Bildung von Ergänzungs-Bil entfällt.
Ebenfalls hierzu s Schiffers/Jacobsen (DStZ 2021, 348, 356), s Dreßler/Kompolsek (Ubg 2021, 301, 308, 309), s Brühl/Weiss (DStR 2021, 193, 197), s Rickermann (DB 2021, 1035, 1039), s Fuhrmann (NWB 2021, 2356, 2361), s Frotscher (in F/D, Erstkommentierung KöMoG 2021, § 1a KStG Rn 72) und s Ott (GmbH-Stpr 2021, 193, 197), der zutr darauf hinweist, dass in § 32d EStG keine Ergänzung um § 1a KStG erfolgt ist.
Die Höhe der Beteiligung richtet sich bei einer entspr Regelung im Gesellschaftsvertrag nach den festen Kap-Konten (Kap-Konto I). Ansonsten ist das Verhältnis der Kap-Anteile iSd HR maßgebend, da dieses auch im Auseinandersetzungsfall maßgebend wäre (s § 155 Abs 1, § 161 Abs 2, §§ 167ff HGB). Ebenso s Rn 61 des Schr des BMF v 10.11.2021 (BStBl I 2021, 2212), s Röder (ZGR 2021, 681) und s Wacker/Krüger/Levedag/Loschelder (Beihefter zu DStR 41/2021, 20).
Die AK der Beteiligung ergeben sich aus dem bei dem fiktiven Formwechsel angesetzten Wert (s § 20 Abs 3 UmwStG, s Tz 86). Ebenso s Dreßler/Kompolsek (Ubg 2021, 301, 303).
Wegen des in § 50d Abs 14 S 2 EStG geregelten treaty-override s Tz 22.
Weiter ist § 6 AStG zu beachten (s Tz 17).
Ausschüttungen sind nach § 20 Abs 1 Nr 1 EStG zu versteuern, soweit die Eink nicht vorrangig einer anderen Eink-Art zuzurechnen sind (s Tz 103). Rückzahlungen aus dem stlichen Einlagekonto sind nach § 20 Abs 1 Nr 1 S 3 EStG nicht stbar. Die Eink unterliegen bei Kö § 8b KStG (außer § 8b Abs 9 KStG, s Tz 52), bei natürlichen Personen gilt die Abgeltung-St bzw das Teil-Eink-Verfahren.
6.2.2 Bilanzierung der Beteiligung an der optierenden Gesellschaft
Tz. 98
Stand: EL 109 – ET: 03/2023
HR-lich ändert sich durch die Option nichts. Dh, es liegt nach wie vor ein Vermögensgegenstand nach § 264 Abs 1 S 1 HGB vor, da hr-lich die Beteiligung an einer Pers-Ges als ein solcher zu qualifizieren ist. Hierzu auch s Schiffers (DStZ 2021, 530, 537).
Tz. 99
Stand: EL 109 – ET: 03/2023
Wird die Beteiligung an der optierenden Gesellschaft im BV gehalten, liegt stlich ein eigenständiges WG vor. Dh die bisherige Bilanzierung des MU-Anteils nach den Grundsätzen der sog Spiegelbildmethode (anteilige Bw aller aktiven und passiven WG), da stlich die Beteiligung an einer MU-Schaft kein eigenständiges WG ist, entfällt und wird durch die Bilanzierung des WG "Anteil an der optierenden Gesellschaft" ersetzt. Dabei ergibt sich der Bw der Beteiligung aus dem bei dem fiktiven Formwechsel angesetzten Wert (s § 20 Abs 3 UmwStG, s Tz 86).
Somit sind auch Tw-Abschr nach § 6 Abs 1 Nr 1 S 3 EStG möglich.
Bei natürlichen Personen sind im Veräußerungsfall bzw bei Vorliegen eines veräußerungsgleichen Tatbestands § 3 Nr 40 und § 3c Abs 2 EStG, bei Kö ist § 8b KStG zu beachten.
Ebenfalls hierzu s Frotscher (in F/D, Erstkommentierung KöMoG 2021, § 1a KStG Rn 75), s Schiffers/Jacobsen (DStZ 2021, 348, 356), s Wacker/Krüger/Levedag/Loschelder (Beihefter zu DStR 41/2021, 19) und s Schiffers (DStZ 2021, 530, 537 und DStZ 2021, 900, 915).
Wegen des in § 50d Abs 14 S 2 EStG geregelten treaty-override, das auch für im BV gehalten Anteile gilt, s Tz 22.
Ausschüttungen stellen Eink aus Gew dar, die bei Kö § 8b KStG (außer § 8b Abs 9 KStG, s Tz 52) und bei natürlichen Personen dem Teil-Eink-Verfahren unterliegen.
6.2.3 Beteiligung einer juristischen Person des öffentlichen Rechts an einer optierenden Gesellschaft
Tz. 100
Stand: EL 109 – ET: 03/2023
IdR bildet die Beteiligung einer jur Pers d öff Rechts an einer Personenhandelsgesellschaft einen BgA (s Schr des BMF v 21.06.2017 (BStBl I 2017, 880; s § 4 KStG Tz 52a ff), so dass vor der Option ein BgA vorliegt. Die Beteiligung der jur Pers d öff Rechts an der optierenden Gesellschaft nach der O...