An der X GmbH & Co OHG (OHG) sind die X-GmbH und deren alleiniger AE A als MU beteiligt. Obwohl der X-GmbH iRd Gewinnverteilung entspr ihrer Beteiligung ein Gewinnanteil iHv 50 % zustehen wurde, wurde nur ein Gewinnanteil iHv 30 % vereinbart.
Die OHG erwirtschaftet im Wj 01 einen Gewinn iHv 300 000 EUR. Angemessene Sondervergütungen iSd § 15 Abs 1 Nr 2 EStG für die Geschäftsführung durch die X-GmbH sind dabei iHv 120 000 EUR bereits mindernd berücksichtigt worden.
Lösung:
Die Gewinnverteilung der OHG stellt sich bisher wie folgt dar:
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OHG |
X-GmbH |
A |
Sondervergütung Geschäftsführung (X-GmbH) |
120 000 EUR |
120 000 EUR |
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(Rest-)Gewinn |
300 000 EUR |
90 000 EUR |
210 000 EUR |
Summe |
420 000 EUR |
210 000 EUR |
210 000 EUR |
Bei zutr Gewinnverteilung hätte sich folgende Gewinnverteilung ergeben:
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OHG |
X-GmbH |
A |
Sondervergütung Geschäftsführung (X-GmbH) |
120 000 EUR |
120 000 EUR |
|
(Rest-)Gewinn |
300 000 EUR |
150 000 EUR |
150 000 EUR |
Summe |
420 000 EUR |
270 000 EUR |
150 000 EUR |
Bei der X-GmbH hat sich danach im Wj 01 eine im Gesellschaftsverhältnis veranlasste Gewinnminderung iHv 60 000 EUR (= 270 000 EUR ./. 210 000 EUR) ergeben. Der Gewinnanteil des A ist im Gegenzug um 60 000 EUR höher als bei angemessener Gewinnverteilung. Die X-GmbH hat ihrem AE somit mittelbar über die OHG einen Vermögensvorteil iHv 60 000 EUR zugewendet, der aufgrund der Veranlassung im Gesellschaftsverhältnis zum Ansatz einer vGA führt.
Da § 8 Abs 3 S 2 KStG nur bei Kö zur Anwendung kommen kann, kann nur der Gewinnanteil der X-GmbH iRd gesonderten und einheitlichen Feststellung der Eink unter Anwendung des § 8 Abs 3 S 2 KStG erhöht werden, nicht aber der Gewinn der OHG (s Wassermeyer in GmbHR 1999, 18). Der Gewinnanteil des A mindert sich entspr. Das bedeutet jedoch nicht, dass sich die Eink der OHG nicht aus anderen Gründen erhöhen können, zB durch Ansatz einer vGA iSd § 20 Abs 1 Nr 1 S 2 EStG iVm § 20 Abs 8 EStG wegen der im Sonder-BV gehaltenen Beteiligung des A.
Die gesonderte und einheitliche Feststellung der OHG ergibt sich danach wie folgt:
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OHG |
X-GmbH |
A |
Sondervergütung Geschäftsführung (X-GmbH) |
120 000 EUR |
120 000 EUR |
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(Rest-)Gewinn |
300 000 EUR |
90 000 EUR |
210 000 EUR |
vGA iSd § 8 Abs 3 S 2 KStG (X-GmbH) |
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60 000 EUR |
./. 60 000 EUR |
vGA iSd § 20 Abs 1 Nr 1 S 2 EStG (A) |
60 000 EUR |
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60 000 EUR |
Summe |
480 000 EUR |
270 000 EUR |
210 000 EUR |
Da die Beteiligung bei A zum Sonder-BV gehört, ist bei dessen ESt-Veranlagung noch die im Teil-Eink-Verfahren zu gewährende 40%ige StBefreiung nach § 3 Nr 40 EStG zu berücksichtigen.
Insges haben sich die Eink der OHG zwar um 60 000 EUR auf 480 000 EUR erhöht, es ist jedoch zu berücksichtigen, dass hier beide Stufen der Besteuerung von vGA zusammenfallen, zum einen die (niedrige) Besteuerung des Einkommens bei der X-GmbH und zum anderen die (nur zu 60 % stpfl) Erfassung der vGA bei A.