An der X-GmbH & Co KG (KG) sind die X-GmbH als Kpl sowie die natürliche Pers A als einziger Kdst beteiligt (s Schaubild). A ist zugleich alleiniger AE und Ges-GF der X-GmbH.
Die X-GmbH verpachtet der KG ein Grundstück für eine jährliche Pacht iHv 120 000 EUR; angemessen wären 180 000 EUR. Die KG erzielt im Wj 01 nach Abzug der Pacht iHv 120 000 EUR und der angemessenen Geschäftsführungsvergütung an die X-GmbH iHv 150 000 EUR einen Gewinn iHv 130 000 EUR.
Lösung:
Der Pachtzahlungen stellen bei der X-GmbH Sondervergütungen iSd § 15 Abs 1 Nr 2 EStG dar und sind iRd gesonderten und einheitlichen Feststellung der Eink der KG iHd tats gezahlten 120 000 EUR zu berücksichtigen. Die vereinbarte Pacht für das Grundstück ist jedoch unangemessenen niedrig. Ein ordentlicher und gewissenhafter GF hätte für die Nutzung des Grundstücks eine um 60 000 EUR höhere Pachtzahlung verlangt. Die bei der X-GmbH dadurch eintretende Vermögensminderung ist in vollem Umfang im Gesellschaftsverhältnis zu A veranlasst.
Die gesonderte und einheitliche Feststellung der Eink der KG stellt sich bisher wie folgt dar:
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KG |
X-GmbH |
A |
Sondervergütung Geschäftsführung (X-GmbH) |
150 000 EUR |
150 000 EUR |
|
Sondervergütung Verpachtung (X-GmbH) |
120 000 EUR |
120 000 EUR |
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(Rest-)Gewinn der KG |
130 000 EUR |
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130 000 EUR |
Summe |
400 000 EUR |
270 000 EUR |
130 000 EUR |
Bei zutr Behandlung hätte sich folgende Gewinnverteilung ergeben:
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KG |
X-GmbH |
A |
Sondervergütung Geschäftsführung (X-GmbH) |
150 000 EUR |
150 000 EUR |
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Sondervergütung Verpachtung (X-GmbH) |
180 000 EUR |
180 000 EUR |
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(Rest-)Gewinn der KG |
70 000 EUR |
|
70 000 EUR |
Summe |
400 000 EUR |
330 000 EUR |
70 000 EUR |
Durch die unangemessen niedrige Pachtzahlung hat sich der Gewinnanteil des A um 60 000 EUR erhöht und der Gewinnanteil der X-GmbH um diesen Betrag gemindert. Da diese Vermögens- und Gewinnminderung bei der X-GmbH im Gesellschaftsverhältnis zu A veranlasst ist, ist iHv 60 000 EUR eine vGA anzusetzen. In gleicher Höhe verringert sich der Gewinnanteil des A.
Da die Anteile des A an der X-GmbH zu dessen Sonder-BV bei der KG gehören, ist die dem A zugeflossene vGA iSd § 20 Abs 1 Nr 1 S 2 EStG iRd gesonderten und einheitlichen Feststellung der Eink der KG zusätzlich zu erfassen.
Es ergibt sich folgende korrigierte gesonderte und einheitliche Feststellung der Eink bei der KG:
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KG |
X-GmbH |
A |
Sondervergütung Geschäftsführung (X-GmbH) |
150 000 EUR |
150 000 EUR |
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Sondervergütung Verpachtung (X-GmbH) |
120 000 EUR |
120 000 EUR |
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(Rest-)Gewinn der KG |
130 000 EUR |
|
130 000 EUR |
vGA iSd § 8 Abs 3 S 2 KStG bei X-GmbH |
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60 000 EUR |
./. 60 000 EUR |
vGA iSd § 20 Abs 1 Nr 1 S 2 EStG des A |
60 000 EUR |
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60 000 EUR |
Summe |
460 000 EUR |
330 000 EUR |
130 000 EUR |
Im Teil-Eink-Verfahren ist bei A noch die 40%ige StBefreiung nach § 3 Nr 40 EStG iHv 24 000 EUR zu berücksichtigen. Darauf ist bereits im Verfahren der gesonderten und einheitlichen Feststellung der Eink der KG hinzuweisen; dazu s Urt des BFH v 25.07.2019 (BStBl II 2020, 142).