Dominik Schwyter, Dipl.-Volksw. Andreas Schwenzer
Im weiteren Vorgehen des Akquiseprojekts werden die Zielobjekte auf der Long List mithilfe eines Bewertungsmodells immer weiter eingegrenzt. In dem Bewertungsmodell werden die Zielobjekte evaluiert und ihnen in verschiedenen Kategorien Punkte zugeschrieben. Die Verteilung der Punkte kann dabei auf unterschiedliche Weise erfolgen, abhängig von der Anzahl der zu bewertenden Unternehmen. Des Weiteren erhält jede Kategorie eine Gewichtung je nach Relevanz der vordefinierten Akquisitionsstrategie.
Die Kategorisierung erfolgt dabei nach qualitativen und quantitativen Faktoren.
- Die quantitativen Faktoren umfassen Kategorien wie Größe oder finanzielle Ertragslage des zu evaluierenden Unternehmens. In gewissem Maß lassen sich auch geografische Komponenten oder Eigentumsverhältnisse als quantitative Faktoren bestimmen. I. d. R. kann so ein vordefiniertes Raster entworfen werden, das die Zuordnung einer gewissen Punktzahl ermöglicht.
- Bei den qualitativen Faktoren ist eine eindeutige Zuordnung einer Punktzahl nicht immer möglich. Bspw. lassen sich Kategorien wie der strategische Fit eines Unternehmens oder auch die kulturelle Komponente nicht immer eindeutig evaluieren, sind aber von äußerst hoher Bedeutung im Evaluierungsprozess.
Im beschriebenen Projekt wird, insbesondere bei der Evaluierung des strategischen Fit, eine möglichst hohe Gewichtung gewählt und diese Kategorie nicht weiter aufgeschlüsselt. Dadurch wird eine gesamthafte Betrachtung möglich und das Zusammenspiel verschiedener Faktoren bewertbar, wie etwa dem Produktportfolio, der regionalen Komponente und den potenziellen Synergien der Softwareunternehmen. Anhand der Punktezuordnung je Zielobjekt lässt sich eine Rangliste erstellen, die als Entscheidungshilfe dient. Wichtig ist, dass diese Rangliste nicht die alleinige Entscheidungsbasis für die Short List liefert, sondern den Entscheidungsprozess lediglich unterstützen soll, indem sie die Diskussionsgrundlage für die Short List bildet. Im anschließenden Schritt folgt dann die Unternehmensansprache, verbunden mit bzw. gefolgt von einem detaillierteren Analyseprozess, der Due Diligence.