Dipl.-Finanzwirt Werner Becker, Dr. Andreas Nagel
Der Benjamin-Franklin-Effekt ist ein psychologisches Phänomen, wonach eine Person dazu tendiert, eine andere Person mehr zu mögen, nachdem sie dieser Person einen Gefallen getan hat. Der Name entstammt aus einer Anekdote aus dem Leben des Benjamin Franklin, in der er einen politischen Rivalen durch die Bitte um einen Gefallen dazu brachte, ihn stärker zu mögen.
Der Benjamin-Franklin-Effekt Der Benjamin Franklin Effekt besagt, dass Menschen dazu neigen, positive Gefühle für Personen zu entwickeln, denen sie einen Gefallen getan haben. Wenn jemand einer anderen Person hilft, passt das Gehirn die Einstellungen an, um die Diskrepanz zwischen Handlung und vorheriger Meinung zu verringern. Dadurch entstehen positive Gefühle und Sympathie. Nach Hilfe zu fragen, signalisiert eine Bereitschaft für Freundschaft und Vertrauen in eine Person und baut Verbindung auf. |
Franklin formulierte hierzu folgende Maxime: "Der, der dir einen Gefallen getan hat, wird dir zugewandter sein, als der, dem du selbst einmal gefällig warst."
Dieser kurz skizzierte Effekt kann in unterschiedlichen Situationen angewendet werden, z. B. in zwischenmenschlichen Beziehungen, bei Kundenbeziehungen oder auch in der Arbeitsumgebung. Da der Benjamin-Franklin-Effekt damit in jeder zwischenmenschlichen Beziehung beobachtet werden kann, können Sie diesen Effekt auch systematisch gegenüber Ihren Mandanten einsetzen. Indem wir anderen Menschen helfen oder um kleine Gefälligkeiten bitten, können wir die Chancen erhöhen, dass sie uns mögen und uns in Zukunft wieder unterstützen.
Wer war Benjamin Franklin?
Benjamin Franklin (1706 – 1790) war ein amerikanischer Universalgelehrter und einer der Gründerväter der Vereinigten Staaten. Er wurde in Boston, Massachusetts geboren und begann seine Karriere als Lehrling im Druckgeschäft seines Bruders. Später gründete Franklin sein eigenes Druckgeschäft und veröffentlichte die Pennsylvania Gazette, die zu einer der meistgelesenen Zeitungen in den amerikanischen Kolonien wurde.
Franklin war zudem Wissenschaftler, Erfinder, Schriftsteller und Diplomat. Er ist vielen am besten bekannt für seine Experimente mit Elektrizität, einschließlich des berühmten Drachenflug-Experiments, das die Verbindung zwischen Blitz und Elektrizität demonstriert. Er erfand auch den Blitzableiter, der dazu dient, Gebäude vor Blitzeinschlägen zu schützen.
Franklin war ein produktiver Schriftsteller und veröffentlichte zahlreiche Werke, einschließlich des Almanachs "Poor Richard's Almanack", der witzige Sprüche und praktische Ratschläge enthielt. Er schrieb auch ausführlich über Politik und Regierung und war ein starker Befürworter der amerikanischen Unabhängigkeit von Großbritannien.
Neben seinen wissenschaftlichen und literarischen Leistungen war Franklin auch ein erfolgreicher Diplomat. Er diente während der Amerikanischen Revolution als Botschafter der Vereinigten Staaten in Frankreich, wo er eine Schlüsselrolle bei der Sicherung der französischen Unterstützung für die amerikanische Sache spielte.
Franklin starb 1790 im Alter von 84 Jahren. Er gilt als eine der wichtigsten Figuren in der amerikanischen Geschichte. Seine Beiträge zur Wissenschaft, Literatur und Politik werden auch heute noch gefeiert.
Ist der Benjamin-Franklin-Effekt wissenschaftlich nachweisbar?
Der Benjamin-Franklin-Effekt ist ein wissenschaftlich nachweisbares Phänomen. Es gibt mehrere Studien, die den Effekt untersucht haben und gezeigt haben, dass das Ausführen von kleinen Gefälligkeiten für andere Menschen tatsächlich zu einer positiveren Wahrnehmung der Person führen kann, die die Gefälligkeit ausführt. Eine solche Studie wurde z. B. in einem Experiment von Jecker, Landy und Linton (1969) durchgeführt.
Wie kann ich den Benjamin-Franklin-Effekt systematisch in der Steuerkanzlei nutzen?
Als Steuerberater gibt es mehrere Möglichkeiten, den Benjamin-Franklin-Effekt bei Ihren Mandanten systematisch zu nutzen:
1. Bitten Sie Ihre Mandanten um einen kleinen Gefallen
Wenn Sie Ihre Mandanten um einen kleinen Gefallen bitten, z. B. das Ausfüllen eines kurzen Feedback-Formulars oder das Abfassen einer Bewertung im Internet, können Sie den Benjamin-Franklin-Effekt auslösen. Ihre Mandanten werden sich möglicherweise verpflichtet fühlen, Ihnen einen Gefallen zu tun, da Sie ihnen bereits mit Ihrer Fachkompetenz und Dienstleistungen geholfen haben. Nachdem sie den Gefallen erledigt haben, fühlen sie sich Ihnen möglicherweise noch mehr verbunden und schätzen Ihre Arbeit noch mehr.
2. Teilen Sie nützliche Informationen
Ein weiterer Weg, um den Benjamin-Franklin-Effekt zu nutzen, besteht darin, Ihren Mandanten regelmäßig nützliche Informationen zu senden, z. B. Artikel oder Updates zu Steuervorschriften, die für den Mandanten relevant sind. Wenn Sie Ihren Mandanten solche Informationen zukommen lassen, fühlen sie sich wahrscheinlich von Ihnen unterstützt und geschätzt. Dies kann dazu führen, dass sie Ihnen mehr vertrauen und sich bei Bedarf eher an Sie wenden.
3. Schaffen Sie eine persönliche Verbindu...