Einziger Kommanditist einer GmbH & Co KG ist O. Am Ergebnis der KG ist O zu 100 % beteiligt. Die gesellschaftsvertraglich vereinbarte Kommanditeinlage zugleich Haftsumme betrug EUR 150 000; sie stellte zugleich die anfängliche Hafteinlage des O dar, die im HR eingetragen wurde. O leistete die Einlage noch im Jahr 01. Durch Registereintragung v 17.12.02 erhöhte sich die Haftsumme des O um EUR 1 000 000 auf EUR 1 150 000. Zahlungen hierauf leistete O nicht.
Das Kapitalkonto des O in den Jahren 01 bis 05 entwickelte sich durch Verluste, Entnahmen und gutgeschriebene InvZul wie folgt:
Jahr |
Vorgang |
Betrag |
Saldo |
01 |
Einlage |
150 000 |
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InvZul |
129 177 |
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Verlust |
./. 149 585 |
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129 319 |
02 |
Entnahmen |
./. 16 646 |
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InvZul |
114 502 |
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Verlust |
./. 238 727 |
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./. 11 552 |
03 |
Entnahmen |
./. 215 515 |
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Verlust |
./. 306 312 |
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./. 533 379 |
04 |
Entnahmen |
./. 669 803 |
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InvZul |
307 177 |
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Verlust |
./. 242 117 |
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./. 1 138 122 |
05 |
Entnahmen |
./. 351 025 |
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InvZul |
13 020 |
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Verlust |
./. 62 211 |
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./. 1 538 338 |
Die KG erwirtschaftete im Jahr 06 einen Verlust von EUR 246 914. Das FA stellte sich auf den Standpunkt, dass dieser – vollständig auf den Kommanditisten O entfallende – Verlust gem § 15a EStG nicht ausgleichs- oder abzugsfähig, sondern lediglich verrechenbar sei, die KG verwies dagegen auf die seit 02 im HR eingetragene erweiterte Außenhaftung des O; der Verlust sei deshalb gem § 15a Abs 1 S 2 EStG als abzugs- bzw ausgleichsfähig zu behandeln, soweit die Haftsumme die bisher ausgeglichenen Verluste aus den Jahren 03–05 (EUR 998 152) übersteige.
Das FG gab der KG recht: Der Kommanditist O haftete den Gläubigern am 31.12.06 unmittelbar iHv EUR 1 150 000. Dieser Betrag – das "Verlustausgleichsvolumen" iSv § 15a Abs 1 S 2 EStG – ergab sich aus der Differenz zwischen der im HR eingetragenen Haftsumme von EUR 1,15 Mio und der "vereinbarten Einlage" iHv EUR 0 (die im Jahr 03 – bei negativem Kapitalkonto – getätigte Entnahme bewirkte jedoch, dass diese Einlage den Gläubigern gegenüber als nicht geleistet galt (§ 172 Abs 4 S 2 Alt 2 HGB nF).