Rn. 2121

Stand: EL 170 – ET: 01/2024

Nur soweit (überschießende Beträge sind stpfl Arbeitslohn) der ArbG zur Zukunftssicherungsleistung (materiell-)gesetzlich verpflichtet ist, kann diese nach § 3 Nr 62 S 1 EStG steuerfrei sein (BFH in st Rspr, zB BFH BStBl II 2008, 394; 2010, 194; BFH/NV 2010, 1445; Ross in Frotscher/Geurts, § 3 Nr 62 EStG Rz 3). Eine solche Pflicht des ArbG kann dabei beruhen (BFH VI R 16/06, BStBl II 2008, 394) auf:

 
§ 3 Nr 62 S 1 EStG Tatbestandsmerkmal
Fall 1 sozialversicherungsrechtlichen Vorschriften (zB § 257 Abs 2a SGB V, s H 3.62 LStH 2023)
Fall 2 anderen gesetzlichen Vorschriften (zB einer Allgemeinverbindlicherklärung nach § 5 TVG, s BFH VI R 16/06, BStBl II 2008, 394; auch s Rn 2121d, aufgrund § 10 BetrAVG, s Rn 2140–2141)
Fall 3 einer Bestimmung, die auf gesetzlicher Ermächtigung beruht (zB einer VO)
 

Rn. 2121a

Stand: EL 170 – ET: 01/2024

 

Beispiele:

  • der beamtenrechtliche Anspruch auf Erstattung der Krankenversicherungsbeiträge nach § 5 Abs 2 ErziehungsurlaubsVO (ErzUrlV idF vom 17.07.2001, BGBl I 2001, 1669),
  • zwischenstaatliche Vereinbarung (hier: zwischen der Deutschen Bundesagentur für Arbeit und dem nationalen Amt Polens), die ihrerseits auf einer gesetzlichen Ermächtigung (hier: § 4 Abs 1 AnwerbestoppausnahmeVO) beruht, wenn danach der ArbG zu den Krankenversicherungsbeiträgen verpflichtet ist (BFH BStBl II 2011, 767).
 

Rn. 2121b

Stand: EL 170 – ET: 01/2024

Zur Verpflichtung des ArbG aufgrund ausländischer Gesetze s Rn 2123–2124d.

 

Rn. 2121c

Stand: EL 170 – ET: 01/2024

Der BFH lehnt eine analoge Anwendung der Vorschrift ganz allgemein auf Zukunftssicherungsleistungen des ArbG unabhängig von den Tatbestandsvoraussetzungen des § 3 Nr 62 EStG ab (BFH BStBl II 2010, 194)

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