Rn. 69a

Stand: EL 173 – ET: 06/2024

Zum Verhältnis der allg Missbrauchsvorschrift des § 42 AO zu den Ausnahmetatbeständen des § 32d Abs 2 EStG (s Rn 150ff) s FG Düsseldorf vom 29.03.2019, 1 K 2163/16 E, F, EFG 2019, 1389. Der BFH hat das Urteil des FG in der Revision aufgehoben (BFH vom 30.11.2022, VIII R 15/19, DStR 2023, 565). Das Verhältnis des § 32d Abs 2 Nr 1 Buchst b EStG zu § 42 AO hat der BFH dabei offengelassen. Selbst bei simultaner Anwendung beider Vorschriften wäre auf jeden Fall die gesetzliche Wertung des § 32d Abs 2 Nr 1 Buchst b EStG bei der Prüfung, ob ein Gestaltungsmissbrauch iSd § 42 Abs 2 AO vorliegt, zur Vermeidung von Wertungswidersprüchen zu berücksichtigen (BFH vom 30.11.2022, VIII R 15/19, DStR 2023, 565 Rz 42).

Die bloße Nutzung des "Steuersatzgefälles" zwischen progressiver Besteuerung nach § 32a EStG und AbgSt nach § 32d EStG allein ist nicht missbräuchlich, sondern der "Schedulenbesteuerung" immanent (BFH vom 07.05.2019, VIII R 29/15, BStBl II 2019, 751 Rz 35; Jachmann-Michel, BB 2023, 2967, 2974; s auch die Ausführungen zu § 42 AO bei BFH vom 15.11.2022, VIII R 21/19, BStBl II 2023, 567 Rz 25ff).

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