Alexandra Pung, Fabian Bernhagen
Tz. 15
Stand: EL 106 – ET: 06/2022
Die Regelung des § 7 UmwStG ist durch das SEStEG auf alle AE ausgedehnt worden. Dh § 7 UmwStG ist sowohl auf die AE anzuwenden, für die ein Übernahmegewinn/-verlust zu ermitteln ist, als auch auf die AE, für die ein Übernahmeergebnis nicht zu ermitteln ist. Wegen Einzelheiten s § 7 UmwStG Tz 1ff.
Tz. 16
Stand: EL 106 – ET: 06/2022
In den Fällen, in denen ein Übernahmeergebnis nicht zu ermitteln ist (s § 7 UmwStG Tz 28ff), erzielen die AE Einnahmen aus KapV nach § 20 Abs 1 Nr 1 EStG. Da diese Eink aus KapV nie der GewSt unterliegen können, geht der Verweis auf § 7 UmwStG insoweit ins Leere. GlA s Bohnhardt (in H/M/B, 5. Aufl, § 18 UmwStG Rn 90); s Trossen (in R/H/vL, 3. Aufl, § 18 UmwStG Rn 38); s Schnitter (in F/D, § 18 UmwStG Rn 37b); s Bartelt (in Eisgruber, 2. Aufl, § 18 UmwStG Rn 38); und s Schmitt (in S/H, 9. Aufl, § 18 UmwStG Rn 18).
Tz. 17
Stand: EL 106 – ET: 06/2022
In den Fällen, in denen die Beteiligung an der Überträgerin am stlichen Übertragungsstichtag zum BV der Übernehmerin gehört, ist wegen § 18 Abs 1 S 1 UmwStG auch § 7 UmwStG bei der Ermittlung des Gewerbeertrags anzuwenden. Zum BV der Übernehmerin gehören alle Anteile derjenigen AE, für die ein Übernahmegewinn/-verlust zu ermitteln ist. Neben den Anteilen, die tats zum BV der übernehmenden Pers-Ges rechnen (Gesamthand und Sonder-BV) wirken sich uE die Einlage- und Überführungsfiktionen des § 5 Abs 2 und 3 UmwStG sowie des § 27 Abs 3 Nr 1 UmwStG auch iRd § 7 UmwStG und damit iRd § 18 Abs 1 UmwStG aus. GlA s Schmitt (in S/H, 9. Aufl, § 18 UmwStG Rn 19); s Benno Fischer (in Schneider/Ruoff/Sistermann, UmwSt-Erl 2011 H 18.12); s Bartelt (in Eisgruber, 2. Aufl, § 18 UmwStG Rn 39); und s Schnitter (in F/D, § 18 UmwStG Rn 37a). AA s Hagemann/Jakob/Ropohl/Viebrock (NWB-Sonderheft 1/2007, 18); s Förster/Felchner (DB 2006, 1072, 1076); und s Bohnhardt (in H/M/B, 5. Aufl, § 18 UmwStG Rn 91) für die Fälle des § 5 Abs 2 UmwStG (Anteile iSd § 17 EStG). Die gewstliche Nichtberücksichtigung ergibt sich uE in diesen Fällen ausschl aus § 18 Abs 2 S 2 UmwStG (s Tz 32), die im Übrigen bei der Lesart der vorgenannten Autoren eine Leerformel wäre. Ebenfalls hierzu s Urt des BFH v 11.04.2019, BStBl II 2019, 501 unter II.1.b. Nach Inkrafttreten des URefG 2008, dh ab dem VZ 2009, hätte die Auff der vorgenannten Autoren weiter zur Folge, dass die Bezüge iSd § 7 UmwStG nicht dem Teil-Eink-Verfahren, sondern der AbgeltungSt unterliegen würden (Ausnahme: Option zum Teil-Eink-Verfahren nach § 32d Abs 2 Nr 3 EStG). Ebenfalls hierzu s § 7 UmwStG Tz 22ff.
§ 7 UmwStG erfasst die offenen Rücklagen der Kap-Ges als Einnahmen aus KapV nach § 20 Abs 1 Nr 1 EStG, die in diesen Fällen aufgr des Subsidiaritätsprinzips des § 20 Abs 8 EStG in gew, freiberufliche oder l + f Eink umqualifiziert werden (s § 7 UmwStG Tz 22). Die Eink iSd § 7 UmwStG unterliegen mithin grds der GewSt, sofern der übernehmende Rechtsträger einen stpfl Gew unterhält. Unmaßgebend ist, welcher Einkunftsart die Anteile zuvor zuzurechnen waren. GlA s Trossen (in R/H/vL, 3. Aufl, § 18 UmwStG Rn 31); s Schmitt (in S/H, 9. Aufl, § 18 UmwStG Rn 20); s Schnitter (in F/D, § 18 UmwStG Rn 37a); und s Bartelt (in Eisgruber, 2. Aufl, § 18 UmwStG Rn 40). Auf diese Einnahmen ist bei Kö als AE § 8b KStG und bei natürlichen Pers als AE § 3 Nr 40 und § 3c Abs 2 EStG anzuwenden. Wegen weiterer Einzelheiten s § 7 UmwStG 22ff. § 8b KStG, § 3 Nr 40 EStG und § 3c Abs 2 EStG sind nach § 7 S 4 GewStG auch bei einer übernehmenden Pers-Ges iRd Ermittlung des Gewerbeertrags zu beachten. Für die Anwendung des § 18 Abs 1 S 1 UmwStG bedeutet dies Folgendes:
Bei natürlichen Pers als MU der übernehmenden Pers-Ges bzw als Übernehmer sind idR noch 60 % (bzw bis zum VZ 2008 50 %) der Bezüge iSd § 7 UmwStG im Gewerbeertrag enthalten (s § 7 S 4 GewStG iVm § 3 Nr 40 EStG). GlA s Benecke (in PWC, Reform des UmwSt-Rechts, 2007 Rn 1141). Diese noch im Gewerbeertrag enthaltenen Bezüge sind unter den Voraussetzungen des § 9 Nr 2a bzw 7 oder 8 GewStG von dem Gewerbeertrag zu kürzen.
In einigen Fällen wird die Beteiligung nicht die Voraussetzungen des § 9 Nr 2a oder 7 GewStG erfüllen, da – zumindest in den Fällen, in denen die Beteiligung in der Interimszeit erworben wurde – die Beteiligung nicht zu Beginn des EHZ bestand. GlA s Benecke/Schnitger (IStR 2007, 22, 26). Handelt es sich um eine Umwandlung zur Neugründung und fällt der stliche Übertragungsstichtag nicht mit dem Beginn des Kj zus, entsteht nach § 14 S 3 GewStG ein abgekürzter EHZ. In diesem Fall sind die Voraussetzungen des § 9 Nr 2a bzw 7 GewStG auf den Beginn des abgekürzten EHZ zu prüfen (s R 9.3 S 5 GewStR 2016). GlA s Schnitter (in F/D, § 18 UmwStG Rn 43); Trossen (in R/H/vL, 3. Aufl, § 18 UmwStG Rn 34); s Schmitt (in S/H, 9. Aufl, § 18 UmwStG Rn 23); s Bartelt (in Eisgruber, 2. Aufl, § 18 UmwStG Rn 43); s Rauenbusch (DB 2008, 656, 662), s Förster/Felchner (DB 2008, 2445, 2446); und s Bisle (NWB 2019, 1603, 1605).
Erfüllt die Beteiligung an der übertragenden Kap...