Dr. Rolf Möhlenbrock, Lisa Maiworm
Tz. 242
Stand: EL 116 – ET: 12/2024
Der EBITDA- und der Zinsvortrag sind nach § 4h Abs 4 S 1 EStG gesondert festzustellen. Da der EBITDA-Vortrag nur auf fünf Wj vorgetragen werden kann (s Tz 240c) und der EBITDA-Vortrag des ältesten Wj zuerst verbraucht wird (s Tz 240g), ist eine gesonderte Ermittlung der Beträge erforderlich. Eine gesonderte Feststellung je Wj erfolgt nicht, dh es wird nur ein EBITDA-Vortrag festgestellt (ebenso s Vfg der OFD NRW v 11.07.2013, DB 2013, 1580, Abschn C; s Kurzinformation des Fin-Min SchlH v 10.08.2012, DStR 2012, 1755; s Vfg der OFD Nds v 21.09.2012, StEd 2012, 749; s Vfg der OFD Ffm v 10.08.2012, DB 2012, 2250; aA s Frotscher, in F/D, § 4h EStG, Rn 174b). Da der Zinsvortrag zeitlich unbeschr vortragbar ist, stellt sich hier die Frage nach einer gesonderten Feststellung je Wj nicht.
Tz. 242a
Stand: EL 116 – ET: 12/2024
Der EBITDA- und der Zinsvortrag sind – anders als ein Verlustvortrag – betriebsbezogen (s Tz 45 ff) zu ermitteln und festzustellen. Zum EBITDA-Vortrag ebenfalls Tz 59a. GlA s Schaden/Käshammer (BB 2007, 2317, 2318); s Hick (in H/H/R, § 4h EStG; Rn 101); s Schänzle/Mattern (in Sch/F, 2. Aufl, § 8a KStG, Rn 561) und s Lenz/Dörfler/Adrian (Ubg 2010, 1, 4). Zuständig für die gesonderte Feststellung ist (bei Pers-Ges) das für die gesonderte Feststellung des Gewinns und Verlusts der Gesellschaft zuständige FA (s § 4h Abs 4 S 2 HS 1 EStG), im Übrigen (insbes bei Kö und Einzelunternehmen) das für die Besteuerung zuständige FA (s § 4h Abs 4 S 2 HS 2 EStG; s Schr des BMF v 04.07.2008, BStBl I 2008, 718, Rn 49).
Für die gesonderte Feststellung gilt gem § 4h Abs 4 S 3 EStG der § 10d Abs 4 EStG sinngemäß. Im Vergleich zur Feststellung des verbleibenden Verlustabzugs besteht die Besonderheit, dass die Verlustfeststellung auf den Schluss des VZ (31.12.) erfolgt, die Feststellung des EBITDA- und des Zinsvortrags jedoch auf den Schluss des Wj. GlA s Frotscher (in F/D, § 4h EStG, Rn 173) und s Schänzle/Mattern (in Sch/F, 2. Aufl, § 8a KStG, Rn 565). Im Fall eines Rumpf-Wj sind folglich zwei Feststellungen iSd § 4h Abs 4 EStG für einen VZ möglich. GlA s Feldgen (NWB 2009, 3574) und s Hick (in H/H/R, § 4h EStG, Rn 102). Die Feststellung ist Grundlagenbescheid für die gesonderte Feststellung auf den Schluss des folgenden Wj nach § 171 Abs 10 AO. Die Feststellungsfrist für den Zinsvortrag endet nicht, bevor die Festsetzungsfrist für den VZ abläuft (s Hick, in H/H/R, § 4h EStG, Rn 102).
Nach § 4h Abs 4 S 4 EStG sind Feststellungsbescheide zu erlassen, aufzuheben oder zu ändern, soweit sich die nach § 4h Abs 4 S 1 EStG festzustellenden Beträge ändern.