Schrifttum:
Kanzler, Die steuerlich Gewinnermittlung zwischen Einheit und Vielfalt, FR 1998, 233;
Jachmann, Die Einkommensbesteuerung aus LuF und ihre Zukunft, Agrarrecht 1999, 1;
Geckle, § 13a EStG – Erwartungen und Wirklichkeit, HLBS-Report 2004, 81;
Wiegand, Vorschläge der FinVerw zur Neustrukturierung der Gewinnermittlung nach Durchschnittssätzen gemäß § 13a EStG, HLBS-Report 2014, 112;
Kanzler, Die neue Durchschnittssatzgewinnermittlung für LuF – "noch zielgenauer ausgestaltet und weiter vereinfacht", DStZ 2015, 375;
Märkle/Hiller, Gesetzgebungsübermut in Berlin – über heimliche steuerliche Subventionen für die kleinbäuerliche Landwirtschaft, StW 2015, 23;
Riegler, Gewinnermittlung nach Durchschnittsätzen, AgrB 2015, 14;
Wiegand, Die Ermittlung des Gewinns aus LuF nach Durchschnittssätzen in neuem Gewand. Neufassung des § 13a EStG durch das ZollkodexAnpG, NWB 2015, 250;
Wiegand, Neuregelung der Gewinnermittlung nach Durchschnittssätzen für LuF gemäß § 13a EStG. BMF-Schreiben vom 22.10.2015 und 10.11.2015, NWB 2016, 103;
Russ/Kinne/Hüsing, Gewinnerfassung land- und forstwirtschaftlicher Betriebe durch § 13a EStG, DStR 2019, 1704;
Ziegler, Zweifelsfragen bei der Anwendung des § 13a EStG, AgrB 2021, 6;
Leingärtner, Besteuerung der Landwirte, Loseblattwerk.
Verwaltungsanweisungen:
BMF vom 15.12.1981, BStBl I 1981, 878 (Buchführung in luf Betrieben);
BMF vom 14.11.2001, BStBl I 2001, 864 (LuF: Bewertung von Tieren);
BMF vom 22.10.2015, BStBl I 2015, 795 (Bekanntgabe der Vordrucke "Anlage 13a" und "Anlage AV13a" für das Wj 2015 bzw bei abweichendem Wj 2015/2016);
BMF vom 10.11.2015, BStBl I 2015, 877 (Gewinnermittlung nach Durchschnittssätzen für LuF gemäß § 13a EStG; Neuregelung für die Wj 2015 ff bzw abweichendem Wj 2015/2016ff);
LfSt Bayern vom 04.08.2017 (Merkblatt zur Erstellung eines Anlagenverzeichnisses: Stand 08/2017);
BMF vom 19.10.2017, BStBl I 2017, 1431 (Abgrenzung LuF/Gewerbe im Bereich des Weinbaus);
LfSt Bayern vom 23.01.2019, S 2230.1.1–16/2 St 32 (Einkommensteuerliche Behandlung der Einkünfte aus der Vermietung von Zimmern an Feriengäste durch Land- und Forstwirte);
OFD Frankfurt vom 15.02.2019, S 2230 A – 008 – St 216 (Einkommensteuerrechtliche Behandlung der Einkünfte aus der Vermietung von Zimmern bzw Ferienwohnungen an Feriengäste durch Land- und Forstwirte);
OFD Frankfurt vom 23.07.2019, S 2230 A – 010 – St 21 (Ertragsteuerliche Behandlung der Entschädigungen für die Inanspruchnahme von land- und forstwirtschaftlichem Grundbesitz);
FinMin Bayern vom 26.07.2021, 37 – S 1915–14 (Steuerliche Maßnahmen zur Berücksichtigung von Schäden in Bayern durch Unwetter mit Hochwasser Ende Juni und im Juli dieses Jahres);
BMF vom 11.10.2021, BStBl I 2021, 2025 (Änderung des BMF-Schreibens zur ertragsteuerlichen Behandlung der Einrichtung von Ersatzflächenpools durch Landwirte für die Vornahme von Ausgleichsmaßnahmen nach den Naturschutzgesetzen vom 03.08.2004, BStBl I 2004, 716 –
Anwendung des Urteils des BFH vom 04.06.2019, VI R 34/17, BStBl II 2021, 5);
BMF vom. 04.01.2023, BStBl I 2023, 175 (Änderung der Rz 29 des BMF-Schreibens zur Gewinnermittlung nach Durchschnittssätzen für Land- und Forstwirte gemäß § 13a EStG – Neuregelung für die Wj 2015 ff bzw abweichenden Wj 2015/2016 ff vom 10.11.2015, BStBl I 2015, 877); Anwendung des Urteils des BFH vom 08.06.2022, VI R 30/20).
I. Einführung in die Durchschnittssatzgewinnermittlung der nichtbuchführenden Land- und Forstwirte
A. Rechtsentwicklung
Rn. 1
Stand: EL 172 – ET: 04/2024
Die Gewinnermittlung nach Durchschnittssätzen bei den Einkünften aus LuF hat im Deutschen Steuerrecht eine lange Tradition. So gab es die Durchschnittssatzgewinnermittlung der LuF bereits aufgrund der Ermächtigung in § 46 EStG 1925. Auf § 29 EStG 1934 ff stützte sich sodann die VO über die Aufstellung von Durchschnittssätzen für die Ermittlung des Gewinns aus LuF, zuletzt idF vom 02.06.1949 – VOL. Ihr folgte zunächst das Gesetz über die Ermittlung des Gewinns aus LuF nach Durchschnittssätzen vom 15.09.1965 – GDL –, das die Aufgabe hatte, die in ihrer Rechtsgültigkeit zweifelhaft gewordene VOL mit Rücksicht auf die erheblichen Vergünstigungen, die der LuF aufgrund der Durchschnittssatzgewinnermittlung zuteil wurden, auf eine gesetzliche Grundlage zu stellen. Mit Wirkung erstmals für Wj, die nach dem 31.12.1973 begannen, galt der nach dem VStRG v 17.04.1974 (BGBl I 1974, 949) hinter § 13 eingefügte § 13a über die Ermittlung des Gewinns aus LuF nach Durchschnittssätzen. Das GDL, an dessen Stelle § 13a EStG trat, wurde für Wj, die nach dem 31.12.1973 begannen, aufgehoben (Art 9 Abs 2 VStRG).
Rn. 2
Stand: EL 159 – ET: 08/2022
Mit Wirkung erstmals für Wj, die nach dem 30.06.1980 begannen, wurde § 13a EStG durch das Gesetz zur Neuregelung der Einkommensbesteuerung der LuF v 25.06.1980, BGBl I 1980, 732 neu gestaltet. Vor allem durch eine Erhöhung der Grundbeträge auf 1/6 bei Ausgangswerten bis zu 25 000 DM und auf 1/5 bei Ausgangswerten über 25 000 DM (§ 13a Abs 4) und durch die Anhebung des Wertes der Arbeitsleistung der Angehörigen und des Betriebsinhabers auf teilweise über das Doppelte der bisherigen Sätze (§ 13a Abs 5) sollte entsprechen...