Google Maps – ein unterschätztes Tool für Steuerberater
Wer eine Steuerkanzlei eröffnet oder die Nachfolge antritt, sollte mit seiner Dienstleistung auffallen und gefunden werden. Nicht nur digital, sondern in erster Linie vor Ort. Noch immer spielen die persönliche Beratung und der persönliche Kontakt eine sehr wichtige Rolle in der Steuerberater-Mandanten-Beziehung. Ein plakatives Firmenschild allein reicht jedoch nicht mehr aus, um auf die Kanzleiräume aufmerksam zu machen.
Steuermandat: Vor dem Kanzleibesuch steht die Suche
Wenn potenzielle Mandanten nach einem Steuerberater in ihrer Nähe oder einer bestimmten Gegend suchen, ist das Internet heutzutage der erste Anlaufpunkt – der Google-Kartendienst Google Maps ist dafür in der Regel die erste Wahl. Der Grund: Für regionale Suchtreffer wird in der klassischen Google-Suche automatisch ein passender Kartenausschnitt mit den entsprechenden Standorten angezeigt. Darunter findet sich eine Liste relevanter Anbieter. Das Ganze erscheint prominent im oberen Drittel der Suchtreffern.
Wer einen solchen regionalen Suchtreffer anklickt, wird direkt in die Welt von Google Maps weitergeleitet. Dort finden sich Kontaktmöglichkeiten, Anfahrtsbeschreibungen, Öffnungszeiten und Bewertungen, anhand derer ein potenzieller Mandant mehr über eine Kanzlei erfahren kann. Eine wichtige Entscheidungshilfe für den späteren Besuch vor Ort.
Google Unternehmensprofile: der Schlüssel zu neuen Mandanten
Die in der Suche ausgespielten Informationen kommen nicht von ungefähr, dahinter stecken die so genannten Google Unternehmensprofile. Sie müssen vom Kanzleiinhaber aktiv bei Google angelegt werden. Die Einträge werden dann per Telefon, SMS oder Postkarte von Google verifiziert.
Wurde der Eintrag erfolgreich autorisiert, hat man als Kanzleiinhaber alle Möglichkeiten seine Google-Maps-Präsenz zu gestalten. Detaillierte Informationen zur Lage der Kanzlei und den Öffnungszeiten oder auch die Angabe unterschiedlicher Kontaktmöglichkeiten erleichtern es Mandanten beispielsweise, sofort einen Termin zu vereinbaren. Grundsätzlich lassen sich kostenfreie und kostenpflichtige Maßnahmen unterscheiden, um Google Maps für die Mandantenakquise zu nutzen.
So können sich Steuerberater kostenfrei auf Google Maps präsentieren
1. Richten Sie für Ihre Kanzlei ein Google Unternehmensprofil ein
Die Einrichtung eines Unternehmensprofils ist kostenfrei auf einer speziellen Google-Seite möglich. Dafür benötigen Sie ein Google-Konto (das sie ebenfalls kostenfrei anmelden können). In Ihrem Profil können Sie Angaben zu Standort, Öffnungszeiten und Kontaktmöglichkeiten ebenso hinterlegen, wie einen Link zur Kanzleihomepage oder eine Kanzlei-Beschreibung inklusive Fotos. Das Profil kann sowohl in Google Maps als auch in der klassischen Google-Suche gefunden werden. Klickt ein Interessent auf ein eingeblendetes regionales Suchergebnis wird das zum Suchtreffer hinterlegte Unternehmensprofil angezeigt.
2. Ermöglichen Sie eine unkomplizierte Kontaktaufnahme
Mit Ihrem Unternehmensprofil müssen Sie es potenziellen Mandanten so leicht wie möglich machen, mit Ihnen in Kontakt zu treten. Adresse, Telefonnummer und Öffnungszeiten anzugeben, sollte hier selbstverständlich sein. Aber Sie haben zum Beispiel außerdem die Möglichkeit eine Online-Buchungs-Option in Ihrem Profil einzurichten. Dadurch können Sie Terminanfragen auch außerhalb der Geschäftszeiten bedienen.
3. Nutzen Sie die Kraft der Emotionen
Fotos des Gebäudes, der Kanzleiräume, des Teams, aber sogar anschauliche Grafiken können positive Emotionen wecken und die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass potenzielle Mandanten Kontakt aufnehmen. Daher sollten Sie nicht auf die Möglichkeit verzichten, sich auch visuell zu präsentieren.
4. Punkten Sie mit aktuellen Informationen
Egal ob Brückentage, „Betriebsferien“ oder veränderte Beratungszeiten: Wenn Sie in Ihrem Google-Maps-Eintrag regelmäßige Updates zu Ihrer Kanzlei posten, werden Interessenten optimal informiert und unnötige Wege vermieden. Gleichzeitig können aktuelle Informationen auch zu einem Besuch in Ihren Kanzleiräumen anregen, wenn Sie zum Beispiel über neue Dienstleistungen oder wichtige Änderungen bei Steuergesetzen informieren. Dazu müssen Sie sich lediglich in Ihr Profil einloggen und Ihre Inhalte verwalten.
5. Sammeln Sie (positive) Bewertungen
Mit einem Google-Unternehmensprofil sind Sie automatisch für Bewertungen freigeschaltet. Diese sind als Sternebewertung sowie im Wortlaut ebenfalls in Ihrem Unternehmensprofil für Interessenten sichtbar.
Tipp: Als Steuerberater könnten Sie nach einem Beratungstermin in Ihrer Kanzlei bei der Verabschiedung Ihre Mandanten bitten, Bewertungen auf Google zu hinterlassen, was die Glaubwürdigkeit und Attraktivität Ihrer Kanzlei erhöht – insbesondere, wenn Sie sich auf ein bestimmtes Themengebiet spezialisiert haben. Der Vorteil der Google-Bewertungen: Wer eine Kanzlei zuvor über die Online-Suche gefunden hat, wird sie auch problemlos wiederfinden, um eine Bewertung abzugeben. Sie müssen niemanden einen Link aufschreiben und der Mandant muss sich auch keine URL merken.
6. Schalten Sie lokale Suchanzeigen auf Google Maps, wenn Sie sofort eine hohe Sichtbarkeit benötigen
Um sofortiges oder auch zusätzliches Interesse auf Ihre Kanzlei zu ziehen, können Sie mit lokalen Suchanzeigen auf Google Maps werben. Dafür benötigen Sie ein Google Ads-Konto. Dort können Sie unter anderem Standort und Gebote festlegen sowie Keywords definieren, die Bezug zu Ihrem Standort haben. Mit Ihren lokalen Anzeigen lassen sich drei Arten von Klicks generieren: Klicks auf „Details zum Standort“, „Route berechnen“ oder „Click-to-Call“-Klicks. Angezeigt wird die Werbung in der Suchergebnisspalte von Google-Maps und auf der Karte.
Um langfristig mit Google Maps erfolgreich zu sein, kommt es jedoch auf Kontinuität an. Das bedeutet, dass Steuerberater ihre Mandanten beispielsweise nicht nur um Bewertungen bitten sollten, sondern diese Bewertungen auch lesen und darauf reagieren. Ebenso müssen Bilder und Textinhalte regelmäßig gepflegt werden, um aktuell zu sein.
Um zu erfahren, wie gut ein Unternehmensprofil funktioniert und wofür sich Nutzer besonders interessieren, stellt Google zahlreiche Statistiken zur Verfügung. Dort können Sie beispielsweise abrufen, wie oft die Angaben zu Ihrer Kanzlei angesehen wurden, wie Interessenten auf das Profil gelangten oder wie oft die Wegbeschreibung aufgerufen wurde. Insbesondere wenn Sie kostenpflichtige Werbung schalten, sollten Sie die Zielgruppen genau analysieren. So können Sie Ihre Google-Maps-Präsens optimieren und noch besser auf Ihre Mandantengewinnung zuschneiden.
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