Generell lässt sich sagen, dass in der ersten Phase der Nachhaltigkeitstransformation der Fokus zunächst auf der Entwicklung einer Unternehmensstrategie liegen sollte. Hierbei ist es wichtig, einen ganzheitlichen Fokus auf die Organisation und die Belegschaft zu legen. Nur wenn wirklich alle verstehen, worum es geht, und in die Lage versetzt werden, diese Vision umzusetzen, kann der Weg zum gewünschten Erfolg führen. Dies umfasst die Identifizierung von Nachhaltigkeitszielen, die Festlegung von Leitlinien und Grundsätzen sowie die Definition konkreter Maßnahmen zur Umsetzung dieser Ziele. Dabei sollten die strategischen Ziele eng mit den Geschäftszielen des Unternehmens verknüpft sein, um eine ganzheitliche Integration von Nachhaltigkeit in die Unternehmensführung zu gewährleisten.
Bevor der Fokus auf die einzelnen praxisnahen Maßnahmen für jede Phase gelegt wird, sollen nun kurz 3 wichtige Grundsätze vorgestellt werden, die als Grundlage für eine erfolgreiche Nachhaltigkeitstransformation dienen.
3.1 Grundsatz #1: Die Belegschaft als zentraler Erfolgsfaktor
Hier ist es entscheidend, dass die Mitarbeitenden nicht nur in den Prozess einbezogen werden, sondern auch die Möglichkeit erhalten, sich bestmöglich weiterzuentwickeln. Diese Aufgabe liegt in der Verantwortung der Führungskräfte, eine Unternehmenskultur zu schaffen, die ganzheitlich auf Nachhaltigkeit ausgerichtet ist, aktiv vorgelebt wird und die Nachhaltigkeit nicht nur als ein isoliertes Thema zu betrachten, sondern als einen festen Bestandteil der Unternehmensidentität zu etablieren. Es sollte als permanenter Impuls für jede Projektidee, jedes neue Produkt und jede Entscheidung verankert sein. Dies erfordert allerdings ein entsprechendes Mindset und die Etablierung adäquater Strukturen, die die Integration von Nachhaltigkeit in alle Unternehmensbereiche ermöglichen. Diese grundlegende Einstellung zur Nachhaltigkeit muss von allen Mitarbeitenden geteilt und aktiv gefördert werden und es muss der Belegschaft klar sein, dass die Nachhaltigkeit nicht nur auf der Ebene einzelner Projekte oder Abteilungen existiert, sondern in der gesamten Organisation verankert ist. Nur so kann Nachhaltigkeit als grundlegendes Prinzip im Handeln jedes Einzelnen und im gesamten Unternehmen verstanden und umgesetzt werden.
3.2 Grundsatz #2: Richtig kommunizieren
Um Vertrauen und Glaubwürdigkeit innerhalb der Belegschaft zu schaffen, ist es wichtig eine klare, transparente und ganzheitliche Darstellung der Nachhaltigkeitsbemühungen sicherzustellen. Zudem sollen Schönfärberei und Übertreibungen vermieden werden und stattdessen auf Ehrlichkeit gesetzt werden. Damit die Botschaft bei der Belegschaft ankommt und Missverständnisse vermieden werden, ist eine verständliche und einfache Kommunikation kombiniert mit konkreten Zielen und Maßnahmen in der Nachhaltigkeitskommunikation entscheidend. Glaubwürdigkeit in der Nachhaltigkeitskommunikation erfordert Geduld und Ausdauer. Sie entsteht nicht durch laute und schnelle Kommunikation, sondern entwickelt sich kontinuierlich über die Zeit hinweg.
3.3 Grundsatz #3: Entschlossenheit, Beharrlichkeit und Vertrauen
Nach den ersten Schritten in Richtung Nachhaltigkeitstransformation kann es vorkommen, dass der Transformationsprozess in eine Phase kommt, die subjektiv betrachtet langsamer erscheint. Diese Phase ist von verschiedenen Aspekten geprägt, die eine spezifische Herangehensweise erfordern, insbesondere, wenn es nach den gemeinsamen und offensichtlichen Erfolgen (Low Hanging Fruits) zum Austragen von Interessenkonflikten kommt. Hier wird viel Entschlossenheit benötigt, um diese Herausforderungen anzugehen und weiterhin konsequent Schritte in Richtung Nachhaltigkeit zu unternehmen. Diese Konflikte treten meisten auf, wenn Nachhaltigkeitsziele mit wirtschaftlichen Zielen, anderen Unternehmensstrategien oder sogar mit den Zielen der Nachhaltigkeit selbst kollidieren (Zielkonflikte). In dieser Phase ist es wichtig, mittels einer offenen und emphatischen Kommunikation die Interessenskonflikte anzugehen und diese Konflikte eher als Indikator für den Reifegrad des Unternehmens in Bezug auf Nachhaltigkeit zu betrachten – und nicht als Rückschritt.
Zudem ist es wichtig, in solchen Phasen der Transformation mit einer gewissen Geduld und Beharrlichkeit die neu geschaffene Unternehmenskultur voranzutreiben und die Nachhaltigkeitsthemen kontinuierlich auf die Agenda zu bringen. Im Laufe der Zeit wird das Unternehmen bewusst aber auch unbewusst lernen, dass Nachhaltigkeit ein selbstverständlicher Teil der Entscheidungsprozesse und Gespräche wird wie die Wirtschaftlichkeit eines Unternehmens. Um dabei auch die Effektivität der Maßnahmen nicht aus den Augen zu verlieren und diese sogar zu maximieren, sollten die anfangs dafür geschaffenen Struktur immer wieder mit Leben gefüllt und weiterentwickelt werden. Strukturen wie Verantwortlichkeiten oder Prozesse können mit der Zeit erodieren oder an Wirksamkeit verlieren. Besonders in den frühen Jahren der Nachhaltigkeitstransformation sollte das Unternehmen sich bemühen, diese Strukturen Jahr für Jahr aufrechtzuerhalten. Gleichzeitig sollte kontinuierlich evaluiert werden,...