Wird das Holz eingeschlagen und in Gebäuden verbaut, entsteht ein Holzproduktspeicher. Der Kohlenstoffspeicher verlagert sich für diese Zeit aus dem Wald in die daraus hergestellten Holzprodukte. Der jährliche Wald- und Holzproduktspeicher, inklusive der stofflichen Substitution, wird für Deutschland mit insgesamt 127 Mio. Tonnen CO2 angegeben. Damit führen der Wald und die Nutzung von Holz zu einer beachtlichen Vermeidung von Emissionen.

Ressourcenschutz kann auch durch eine effiziente und langfristige Nutzung von Rohstoffen erreicht werden. Das Kreislaufwirtschaftsgesetz sieht die Mehrfachnutzung von Rohstoffen oder den daraus hergestellten Produkten vor. Ziel ist es, diese so lange wie möglich stofflich zu nutzen und erst am Ende des Lebenszyklus energetisch zu verwerten. Der Rohstoff Holz bietet über das Konzept der Kaskadennutzung ein enormes Potenzial für eine gesteigerte Ressourceneffizienz.

Die Anwendungsmöglichkeiten für die stoffliche Nutzung von Holz haben in den letzten Jahren stark zugenommen. Beim Bauen findet es wieder verstärkten Einsatz, da es sich Dank modernster Maschinentechnik einfach, präzise und zeiteffizient bearbeiten lässt. Durch das geringe Eigengewicht und den hohen Grad der Vorfertigung ist es gerade im Bereich der Nachverdichtung auf Bestandsgebäuden interessant und für viele Anwendungen ein optimaler Baustoff.

 
Hinweis

Nachhaltigkeit x 3: Beispiel barrierefreier Innenausbau mit Holz

Durch die Verwendung von Holz im Hausbau können gleich mehrere Nachhaltigkeitsaspekte bedient werden und allen 3 Säulen der Nachhaltigkeit – Ökologie, Ökonomie und Soziales – entsprochen werden.

Ökonomie – Innenausbau: Die Holzbauweise ist dank Trockenbauverfahren schnell umgesetzt und ermöglicht im Laufe der Zeit diverse Anpassungen im Grundriss. Nichttragende Innenwände können jederzeit versetzt und neu eingeteilt werden. Dadurch passt sich das Haus immer wieder neuen Bedürfnissen an.

Soziales: Mit Holz-Schiebetüren lässt sich das Zuhause schnell und unkompliziert barrierefrei gestalten. Eine Schiebetür ist sogar mit Rollstuhl oder Rollator gut zu öffnen bzw. zu schließen. Zweiflügelige Türen oder breitere Innentüren aus Holz sind für barrierefreies Wohnen ebenfalls geeignet.

Ökologie I – Reduzierung von Energiebedarf: Aufgrund ihrer Dämmwirkung reduzieren hochwertige Türen aus Holz den Energiebedarf. Die Herstellung der Holzbauelemente produziert so wenig CO2 wie bei keinem anderen Material.

Ökologie II – Regionales Produkt und kurze Transportwege: Holz kann (abgesehen von Tropenholz) in den meisten Fällen als regionales Produkt erhalten werden. Das Holz für den Bau stammt in der Regel aus Deutschland oder dem benachbarten Ausland. Die Transportwege sind also bei bewusster Auswahl der Holzlieferanten relativ kurz und das wiederum senkt den CO2-Verbrauch weiter.

 
Wichtig

Nachhaltigkeitszertifikate:

Ob der nachhaltige und energieeffiziente Rohstoff Holz in ausreichendem Maß auch aus regionaler Herkunft zur Verfügung steht, hängt entscheidend davon ab, ob Deutschlands Wälder gesund sind und nachhaltig bewirtschaftet werden. Daher sollten Bauherren, Baufirmen und Planer nur Holzprodukte kaufen, die mit seriösen Nachhaltigkeitssiegeln zertifiziert sind. Produkte mit einem solchen Siegel garantieren, dass das Holz oder das Holzprodukt aus nachhaltig und nach strengen ökologischen Kriterien bewirtschafteten Wäldern stammt. Die wichtigsten einschlägigen Siegel für Holz und Holzprodukte sind die von FSC Deutschland und PEFC Deutschland.

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