Wie bereits erwähnt, ist das größte Nachhaltigkeitsmanko der Betonherstellung die Zementherstellung. Dieses Problem ist auch immer noch nicht vollständig gelöst, immerhin aber gibt es weltweit zahlreiche Forschungsprojekte, die verheißungsvollen Lösungsansätzen nachgehen. Das Ziel all dieser Projekte ist es, Zement und seine Bestandteile Schritt für Schritt durch andere, klimafreundlichere Materialien zu ersetzen. In erster Linie wird dabei mit mineralischen Abfallprodukten wie Kieswäscheschlämme oder Stäube aus der Quarzgewinnung experimentiert. Der bislang größte Schritt in dieser Richtung wurde 2022 der Öffentlichkeit vorgestellt: Die deutschen Betonhersteller Berding Beton, Finger-Baustoffe und Röser Unternehmensgruppe haben einen zementähnlichen Baustoff ganz ohne Zement herstellen können. Für die Produktion werden Geopolymere verwendet, insgesamt kann somit gegenüber konventionellen Verfahren rund 70 % an CO2-Emissionen eingespart werden. Hinzu kommt, dass er, weil er kein Kalk enthält, deutlich widerstandsfähiger gegenüber chemischer Erosion ist. Der Baustoff unter dem Markennamen "next beton" hat allerdings einen Nachteil: Er wurde bislang nur für den Bau von Kanalsystemen verwendet. Ob er auch für andere Verwendungen geeignet ist, wird die Zukunft zeigen.

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