Christin Köhler, Alexander Kustermann
Der Aufbau und die Betreuung des Gesundheitsmanagements und damit die Koordination und das Monitoring erfolgen durch das Team des Gesundheitsmanagements sowie durch die Unterstützung von Studierenden. Die Einbindung von Studierenden hat sich bis heute als lohnendes Modell der Strukturbildung erwiesen.
Für viele Unternehmen stellen gerade die fehlenden finanziellen und personellen Ressourcen wesentliche Hürden bei der Initiierung eines Gesundheitsmanagements dar. Selbst wenn finanzielle Mittel seitens des Unternehmens zur Verfügung gestellt werden, besteht häufig der Wunsch, auch mögliche Präventionsgelder der gesetzlichen Krankenkassen mit einzubeziehen. Daher wurden auch Gespräche mit den Krankenkassen über eine Kooperation und damit auch finanzielle Unterstützung aufgenommen.
Seit einigen Jahren besteht eine solche Kooperation mit einer regionalen Krankenkasse. Sie gibt nicht nur Impulse für die Weiterentwicklung des Gesundheitsmanagements, sondern unterstützt insbesondere bei der Suche nach geeigneten Maßnahmen im Hinblick auf die gesetzten Ziele des Gesundheitsmanagements. Zu den laufenden Maßnahmen zählen unter anderem:
- der SpeedBreak, ein niederschwelliges Pausenangebot für Produktionsmitarbeiter,
- ein ErgoCheck für Produktions- und Logistikmitarbeiter sowie Auszubildende und Studierende,
- ein Schwingungstraining „Bewegung im Büro“ als aktive Pause im Bürosetting,
- ein gesundheitsförderliches Kantinenessen,
- digitale Kochkurse,
- Entspannungsmöglichkeiten in den Gesundheitsräumen,
- Vorträge zum achtsamen Umgang mit Stress sowie zur Resilienz,
- MBSR-Achtsamkeitskurse sowie
- Programme zur Suchtprävention.
Seit 2018 wurden durch neu gestaltete Gesundheitsräume in mehreren Werken die bis dahin gegebenen Rahmenbedingungen im Gesundheitsmanagement neu definiert. Eigene Multifunktionsräume für Kurse, Einzeltrainings und Seminare sowie Behandlungsräume machen es möglich, neue Gesundheitskonzepte umzusetzen.
Neben den Maßnahmen zur betrieblichen Gesundheitsförderung und Prävention unterstützt das medizinische Personal der Arbeitsmedizin den Arbeitgebenden durch Beratung, die gesetzlichen Aufgaben zum Arbeits- und Gesundheitsschutz sowie zur Unfallverhütung zu erfüllen. Das Gebiet Arbeitsmedizin umfasst als präventivmedizinisches Fach die Wechselbeziehungen zwischen Arbeit und Beruf einerseits sowie Gesundheit und Krankheiten andererseits. Die Förderung der Gesundheit und Leistungsfähigkeit des arbeitenden Menschen, die Vorbeugung, Erkennung, Behandlung und Begutachtung arbeits- und umweltbedingter Erkrankungen sowie die Verhütung arbeitsbedingter Gesundheitsgefährdungen gehören zu dem Aufgabenfeld der Arbeitsmedizin.
Mithilfe individueller Gesundheitsberatung und medizinischer Betreuung durch Ärztinnen und Ärzte, Gesundheitspflegende, Physiotherapeutinnen und -therapeuten sowie Sporttrainerinnen und -trainer sollen Erschwernisse und Berufskrankheiten vermieden und die berufsbedingte Rehabilitation gefördert werden. Gesundheit ist nicht nur das Freisein von Krankheit oder Gebrechen, sondern umfasst auch die physischen und geistig-seelischen Faktoren, die sich auf die Gesundheit auswirken und die in unmittelbarem Zusammenhang mit der Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit bestehen.