Unternehmen können nachhaltige Digitalisierung auf verschiedene Weise anwenden, um sicherzustellen, dass sie ihre digitale Transformation auf eine Weise durchführen, die langfristig nützlich ist und gleichzeitig die Umwelt und die Gesellschaft schützt.
Langfristige Digitale Lösungen
Es geht dabei darum, sicherzustellen, dass digitale Technologien so entwickelt und genutzt werden, dass sie langfristig nützlich sind und nicht einfach durch neue Technologien ersetzt werden. Denn "digital" bedeutet nicht automatisch nachhaltig.
Daher sind folgende Felder wichtige Ansatzpunkte, die den Einsatz digitaler Technologien in Unternehmen nachhaltig gestalten.
4.1 Strategische Ebene
4.1.1 Energieeffizienz
Wie erwähnt sind die Grenzen zwischen digitaler Nachhaltigkeit und nachhaltiger Digitalisierung fließend. Das zeigt sich beim Thema Energieeffizienz, da es hier einerseits um die Nutzung von Geräten geht, die die Energieeffizienz erhöhen. Gleichzeitig entspricht eine höhere Energieffizienz aber auch nachhaltiger Digitalisierung. Sie ist ein wichtiger Faktor für die digitale Nachhaltigkeit von Unternehmen. Die Nutzung von digitalen Technologien erfordert einen hohen Energiebedarf, der sich negativ auf die Umwelt auswirken kann. Unternehmen können jedoch die Energieeffizienz verbessern, indem sie energieeffiziente Geräte und Anwendungen verwenden und ihre Rechenzentren optimieren. Durch die Verbesserung der Energieeffizienz können Unternehmen ihren ökologischen Fußabdruck reduzieren und gleichzeitig ihre Kosten senken.
4.1.2 Nutzung erneuerbarer Energiequellen
Natürlich ist die Nutzung von Energie aus erneuerbaren Quellen ebenfalls von essenzieller Bedeutung. Nachhaltige Digitalisierung zu fördern, bedeutet hier, erneuerbarer Energiequellen für den Betrieb von Rechenzentren, Servern und anderen IT-Infrastrukturen zu nutzen. Auch wenn Unternehmen aus dem Bereich "Big Tech" auf vielen Ebenen keine Vorbilder sind, was z. B. die Nutzung persönlicher Daten für deren Geschäftsmodelle anbelangt, wurden hier in den vergangenen Jahren zumindest Schritte in Zusammenhang mit ökologischer Nachhaltigkeit unternommen: Alphabet (Google), Apple und Meta (Facebook) haben für die Niederlassungen und Rechenzentren im globalen Norden ihre Energieversorgung auf erneuerbare Quellen umgestellt. Insbesondere regional ausgerichtete Unternehmen können in diesem Zusammenhang im Verbund mit den umgebenden Kommunen eine gemeinsame Transformationsstrategie verfolgen. Zusammen mit Energieversorgern, die Energie aus erneuerbaren Quellen anbieten, kann hier eine Win-Win-Situation für Unternehmen als Großabnehmer und die umgebende Region entstehen.
4.2 Low hanging Fruits: Schnell umsetzbare Maßnahmen
Unterhalb der genannten strategischen Gesichtspunkte läuft nachhaltige Digitalisierung auf eine sehr konkrete Ebene hinaus: Hardware, Software und Dienste externer Anbieter. Daher gibt es im Folgenden einige kurze und schnell umsetzbare Tipps.
4.2.1 Hardware-Strategien einer nachhaltigen Digitalisierung
Beschaffungspolitik
Damit steht und fällt in vielen Bereichen – seien es nun öffentliche Ämter und Behörden oder Unternehmen die Nachhaltigkeit des Digitalen. Implementieren Sie eine Beschaffungspolitik, die nachhaltige Kriterien für die Auswahl von Hardware festlegt. Berücksichtigen Sie dabei Nachhaltigkeitsaspekte wie
- Energieeffizienz,
- Umweltstandards und
- Nachhaltigkeitszertifizierungen.
Lebenszyklen
Wählen Sie Hardware-Komponenten aus, die eine lange Lebensdauer haben und robust genug sind, um den Anforderungen des Unternehmensumfelds standzuhalten. Längere Lebenszyklen verringern den Bedarf an häufigem Austausch und tragen zur Reduzierung von Elektro-Schrott bei.
Emissionsreduktion
Wählen Sie Geräte, die im Betrieb möglichst wenig Emissionen verursachen, insbesondere Schadstoffe und Treibhausgase. Achten Sie auf Umweltstandards und Zertifizierungen wie den Blauen Engel oder EPEAT, um umweltfreundliche Produkte zu erkennen.
Recycling und Entsorgung
Stellen Sie sicher, dass die Hardware am Ende ihrer Lebensdauer ordnungsgemäß recycelt oder entsorgt wird. Informieren Sie sich über Rücknahmeprogramme der Hersteller oder nutzen Sie spezialisierte Recyclingdienste, um sicherzustellen, dass die Geräte umweltgerecht entsorgt werden.
Gebrauchtgeräte und Aufarbeitung
Prüfen Sie die Möglichkeit, gebrauchte Hardware zu verwenden oder vorhandene Geräte aufzurüsten und wiederzuverwenden. Dies verringert den Bedarf an neuen Geräten und trägt zur Verlängerung des Lebenszyklus bei. Insbesondere im Bereich von Endgeräten wie Smartphones, Tablets, Laptops oder Schnurlostelefonen für den Arbeitsplatz lohnt sich die Suche nach Geräten, die "refurbished" sind. Es gibt inzwischen einige Firmen, die sich darauf spezialisiert haben, Hardware aus zweiter Hand aufzubereiten und weiterzuverkaufen. Dabei handelt es sich auch nicht ausschließlich um Einzelstücke. Es können auch große Menge einheitlicher Geräte bei diesen Unternehmen erworben werden. Das vereinfacht die Implementierung in ihrem Unternehmen.
Virtualisierung und Cloud Computing
Nutzen Sie Virtualisierungstechnologien und Cloud-Dienste, um Hardware-Ressourcen effizienter zu nutzen. Durch die Konsolidierung von Servern und die gem...