Prof. Dr. Anna Nagl, Dr. Karlheinz Bozem
Design Thinking Workshops sind ein Tool um in Teams die relevanten Megatrends, die ein Geschäftsmodell nachhaltig bedrohen bzw. die Innovationen des bestehenden Geschäftsmodells erfordern. zu identifizieren sowie die Auswirkungen auf das Geschäftsmodell herauszuarbeiten und innovative Geschäftsmodell bzw. die Innovation bestehender Geschäftsmodelle als Antwort auf die zukünftigen Veränderungen/Anforderungen zu erarbeiten.
Abbildung 3 zeigt die verschiedenen Phasen eines Design Thinking Prozess.
Abb. 3: Design Thinking Prozess
Nach Abschluss eines Design Thinking-Durchlaufs werden die Erkenntnisse aus allen Phasen gesammelt und über Rückkopplungen zu den vorhergehenden Phasen in einem iterativen Ansatz berücksichtigt. Die somit kontinuierliche Optimierung der Prototypen erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass ein Produkt bzw. ein Geschäftsmodell entwickelt wird, das den Bedürfnissen des potenziellen Kunden bestmöglich entspricht.
DEFINE-Phase
Im ersten Schritt, der DEFINE-Phase geht es darum, die konkrete Problemstellung der im Design Thinking Workshop zu lösenden Herausforderungen zu erarbeiten. Ergebnis der DEFINE-Phase ist die Festschreibung der Ziele des Design Thinking Workshops, denn nur aus zielgerichteten Fragestellungen lassen sich auch innovative Ideen und für das jeweilige mittelständische Unternehmen maßgeschneiderte Umsetzungsschritte ableiten.
RESEARCH-Phase
In der darauffolgenden RESEARCH-Phase werden die in der DEFINE-Phase Fragestellungen analysiert, interpretiert und strukturiert, um in dieser Phase dann eine ausführliche state-of-the-art Analyse hinsichtlich der jeweiligen Fragestellung zu erhalten und somit die Basis für die zu entwickelnden operativen und strategischen Maßnahmen zu legen.
IDEATE-Phase
Ziel der IDEATE-Phase ist es, aus den in den vorhergehenden Phasen identifizierten Problemen, Fragestellungen und Erhebungen der Recherche-Ideen und Lösungen bzw. die interne Kostenreduzierung für die Nutzer zu generieren. Hierbei kann eine Vielzahl an unterschiedlichen Kreativitätstechniken, wie z. B. eine einfache Ideensammlung (Brainstorming), zum Einsatz kommen. Es geht dabei in erster Linie um Quantität und nicht Qualität, also darum, die maximal mögliche Anzahl an Ideen zu generieren. Auch ist auf Prinzipien, wie z. B. ein motivierendes Feedback, zu achten.
SELECTION-Phase
In der darauffolgenden SELECTION-Phase werden die zuvor gesammelten und gruppierten Ideen verdichtet, zusammengeführt, bewertet und selektiert. Die letztliche Auswahl der Idee(n), auf die im Folgenden der Fokus gelegt werden soll, lässt sich auf verschiedenste Arten bewerkstelligen. Es bedarf in dieser Phase eines guten Gespürs für die richtigen Ideen, jedoch ist es ebenso wichtig, sich auf die weiter zu bearbeitenden Ideen festzulegen, um diese dann im Anschluss zu verfeinern, andere Ansätze zu implementieren oder darauf aufbauend weitere Ideen in den Fokus der Betrachtung zu rücken. Eine Selektion kann beispielsweise durch das Einordnen der Ideen in die drei Kategorien A, B und C vorgenommen werden.
PROTOTYPE-Phase
Die folgende PROTOTYPE-Phase dient der Entwicklung eines einfachen, günstigen und insbesondere schnell herstellbaren Prototyps mit dessen Hilfe sich die zuvor entwickelten Ideen/Maßnahmen praktisch testen lassen.
TEST-Phase
In der darauffolgenden TEST-Phase ist es hilfreich, den Prototypen bzw. die Kostensenkungsmaßnahmen sehr umfangreich zu testen, um jegliche Schwachstellen aufzudecken. Prototypen können entweder ein greifbares Objekt sein oder ein Storyboard, bei dem z. B. ein Prozessablauf dargestellt ist.
LEARNING-Phase
In der LEARNING-Phase wird das durch die TEST-Phase erhaltene Feedback genutzt, um das Geschäftsmodell/die geplanten Einsparmaßnahmen zu überarbeiten.