Zusammenfassung

 
Überblick

Green Finance bezeichnet ein Spektrum an finanzwirtschaftlichen Ansätzen und Instrumenten, die dazu beitragen sollen, dass die Umwelt bzw. das Klima geschützt wird. Im Weiteren versteht man darunter auch Ansätze und Instrumente zur Anpassung an Umwelt- und Klimaschäden oder auch Kompensation für diese. Green Finance meint auch Aktivitäten, mit denen Umwelt- und Klimarisiken durch Unternehmen und ihre Investoren identifiziert und gemanagt werden, um die Stabilität von Finanzsystemen zu stärken.

Zu den Akteuren im Green-Finance-, Sustainable-Finance- und Climate-Finance-Bereich gehören Banken- und Finanzdienstleister, akademische Institutionen, Vertreter der Zivilgesellschaft, nationale Regierungen und Initiativen auf nationaler und internationaler Ebene bis hin zu den Finanzabteilungen im Unternehmen. Hier haben sich verschiedene Verwendungen der Begriffe geprägt, der Fokus ist ebenfalls unterschiedlich: private gegenüber öffentlichen Akteuren, die Einbeziehung oder Nichteinbeziehung bestimmter Nachhaltigkeitskategorien und Nachhaltigkeitskriterien.

1 Der Unterschied zwischen Green Finance und Sustainable Finance

 

Dieser Beitrag ist ein (editierter) Auszug aus dem Kapitel "Mit Leidenschaft auf allen Ebenen zur echten Green Company" von Anabel Ternès von Hattburg aus dem Buch "Green Company Transformation".

In diesem beschreiben Herausgeber und Autor Arne Prieß und sein Team von Expert:innen, wie Unternehmen ihren Beitrag zur ökologischen Transformation leisten und die Energiewende vorantreiben können. Die Transformation zur Green Company bietet einen beträchtlichen ökologischen wie ökonomischen Nutzen, unter anderem auch für das Employer Branding.

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Green Finance wird unterschiedlich verstanden. Und das nicht nur, weil es viele mit Sustainable Finance oder Climate Finance gleichsetzen, sondern auch, weil die Akteure in dem Bereich sehr unterschiedlich sind.

Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) verwendet folgende Definition und Unterscheidung zwischen den 3 Finance-Bereichen, wie es auch Abbildung 1 zeigt: "Sustainable Finance beschreibt die Ausrichtung von Kapitalströmen unter Berücksichtigung von Umwelt-, sozialen und Governance-Aspekten, wohingegen Green Finance ausschließlich Umweltaspekte betrachtet. Climate Finance bezieht sich wiederum ausschließlich auf Klimafragestellungen und ist damit eine Teilmenge von Green Finance."[1]

Abb. 1: Abgrenzung von Sustainable, Green und Climate Finance (Quelle: Green Company Transformation, 1. Aufl. 2022)

Während einige Unternehmen ihre Finanzabteilung schon als Green Finance betrachten, wenn sie konventionelle Finanzinstrumente und -mechanismen verwenden, die mit einem Fokus auf Umwelt- bzw. Klimabelange zum Einsatz kommen, betrachten andere Organisationen das sehr viel weiter gefasst. Die Ansätze und Instrumente, die hier zum Einsatz kommen, sind zudem unterschiedlich: von konventionellen Finanzinstrumenten und -mechanismen, die mit einem Fokus auf Umwelt- bzw. Klimabelange zum Einsatz kommen, bis hin zu neu entwickelten Instrumenten und Mechanismen.

Als "grüne Produkte" im Zusammenhang mit Green Finance gelten "grüne Anleihen", im Englischen die sog. "Green Bonds", (Kredit-)Verbriefungen von Umweltressourcen, "Debt for Nature Swaps", strukturierte "grüne Fonds" oder "Wald-Investments". Mechanismen, die auch unter Green Finance laufen, sind die gezielte Nichtfinanzierung oder auch der Entzug von Finanzmitteln, im Englischen "divestment", für als umwelt- oder klimaschädlich eingestufte Projekte, Unternehmen oder Sektoren. Gesetze und freiweillige Standards schließlich spielen bei Green Finance eine große Rolle. unter diesen sind die Sustainable Development Goals, kurz SGDs, die Global Reporting Initiative, der Deutsche Nachhaltigkeitskodes, das europäische Umweltmanagementsyste EMAS (Eco-Management and Audit Scheme), die Internationale Arbeitsorganisation ILO (International Labour Organization) und ISO (International Organization for Standardization) besonders hervorzuheben.

2 Green Finance und Fördermittel

Förderinstrumente spielen für Unternehmen eine immer größere Rolle. Doch nicht jedes Unternehmen ist fördermittelerfahren. Die für die oftmals sehr attraktiven Summen nötigen Planungen, Controllinginstrumente und Evaluationstools sind für viele Unternehmen, vor allem kleinere, häufig ungewohnt und nicht ohne Risiken. Wie verbucht man die Mittel, wie benennt man sie, welche Freiheitsgrade sind erlaubt? Angesichts dieser Fragen lassen es viele Unternehmen eher bleiben und nehmen diese Mittel nicht in Anspruch. Typisch ist das vor allem für kleinere Unternehmen. Und das, obwohl es gerade für diese attraktive Fördermittel für nachhaltige Investitionen und Projekte gibt, die ihnen helfen, sich zukunftsfähig aufzustellen, zum Beispiel für Energieeffizienz oder erneuerbare Energien.[1]

 
Praxis-Beispiel

Fördermittel ...

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