Wie kann Impact Investing entstehen? Welche Akteure sind involviert und wie arbeiten sie zusammen? Die Amerikaner haben hierbei bereits einen klaren Fokus auf den Gesamtprozess. Wird im angelsächsischen Sprachraum über Impact Investing gesprochen, steht dabei im Vordergrund, dass Investoren die zur Verfügung stehende Geldmittel in neue und nachhaltige Investmentopportunitäten einbringen. Eben solche, die nicht nur Finanzziele verfolgen, sondern die Impact-Ziele nachvollziehbar und transparent überprüfen und berichten.
Die Umsetzung der Idee Impact Investing kann nicht nur über den Impact-Investor erfolgen. Die Impact-Investoren benötigen innerhalb der Unternehmen einen aktiven gleichgerichteten Ansprechpartner, den Impact-Unternehmer.
Die Idee und der Prozess des Impact Investing kann nur von Personen, also Impact-Investoren und Impact-Unternehmern, aktiv getrieben und verfolgt werden. Menschen organisieren sich in Gemeinschaften, damit daraus eine weltweite Bewegung entstehen kann. Insofern ist es unverständlich, dass in der Literatur überwiegend über den Prozess des Investierens (Impact Investing) gesprochen wird, obwohl die Personen in ihren spezifischen Rollen die Treiber für den Prozess sind.
Impact-Unternehmer werden zur Entwicklung von innovativen, frischen und neuen Geschäftsideen benötigt. Sie sind essentiell bei der Schaffung neuer Produkte und Services, die den Impact-Gedanken integrieren. Es benötigt Entrepreneure, die Lust darauf haben, weitere Komplexitäten, die sich aus der Impact-Logik ergeben, im Auge zu behalten, auszugleichen und eben zu managen. Der Impact-Investor organisiert das Geld und stellt durch sein Risikoprofil und seine Vorgehensweisen die Weichen und Betätigungsfelder für zukünftige Impact-Unternehmer. Ebenso stellt er einen Teil der Regeln für das Berichtswesen auf und ist in der Lage, Geldströme zu lenken und damit Produktionsmechanismen aufzubauen sowie letztlich neue Märkte zu schaffen.
Für den Prozess des Investierens sind die Rollen des Impact-Investors und Impact-Unternehmers sowie der Prozess des Impact Investing alle gleich relevant, weil es nur in integrativer Form machbar ist, das Impact-Ökosystem positiv weiterzuentwickeln.
Es ist von zentraler Bedeutung, auch die weiteren handelnden Personengruppen, die für den Impact Investing-Prozess wichtig sind, zu identifizieren und zu unterstützen. Explizit einbeziehen sollten wir Mitarbeiter und Lieferanten sowie auch Investoren und Anleger. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um milliardenschwere Fonds oder zweistellige Monatsbudgets von Kleinanlegern handelt. Wichtig ist die Bereitschaft von vielen zur Investition in Impact-Unternehmen, um unsere Nachhaltigkeitsziele aktiv voranzutreiben.
Neben den aktiven Zielen aus der Impact-Logik sollten alle Unternehmen einen Mindeststandard in Bezug auf die Bereiche Umwelt (Environment), gesellschaftliche Aspekte (Social) und verantwortungsvolle Unternehmensführung (Governance) erreichen und umsetzen (ESG).