Bereits 2011 haben Michael Porter und Mark Cramer ein zum Impact Investing und Impact-Unternehmertum ähnliches Gedankengebäude für die Corporate-Welt vorgestellt. Darin geht es um die Einbindung von Nachhaltigkeitszielen in den unternehmerischen Planungs- und Gestaltungsprozess. Untersucht haben die beiden dies für größere Unternehmen wie Walmart oder IBM.
Die Erkenntnis zeigt, dass durch die Einbindung von sozialen oder umweltbezogenen Nachhaltigkeitsaspekten Einsparungen, prozessuale Verbesserungen, aber vor allem Motivationsverbesserungen bei Mitarbeitern erzielt werden können. Basierend auf den grundlegenden Erkenntnissen von Porter und Cramer hat FSG, das Beratungsunternehmen der beiden Professoren, in den letzten Jahren weitere konkrete Implementierungsmethodiken veröffentlicht, die bei der Transformation von Bestandsunternehmen in die Impact-Welt hilfreich sind.
Abbildung 2 zeigt das regelkreisbasierte Konzept, welches in der Strategieebene mit der Festlegung der Ziele beginnt, und dann über die Ausarbeitung von einzelnen Geschäftsvorfällen konkretisiert wird. Als Schritt 3 erfolgt die Nachverfolgung der Fortschritte und schließlich in Schritt 4 die Messung der zahlenbasierten Ergebnisse. Mit der Bewertung der Ergebnisse aus einem Kreislauf kann der Strategieprozess erneut angestoßen werden.
Abb. 2: Integrierte Shared Value-Strategie (in Anlehnung an FSG)
Der andere wesentliche Aspekt für bestehende Unternehmen ist die logische Entwicklung und Herleitung der Impact-Aspekte über eine Visions-, Strategie-, Umsetzungs- und Überprüfungskaskade, wie sie in Abbildung 3 zu sehen ist. Bei reiferen Unternehmen kann davon ausgegangen werden, dass ein solcher Regel- und Steuerungsprozess bereits implementiert ist. Neu ist die Aufnahme der Impact-basierten Ziele und Kennzahlen in den gesamten Planungs- und Steuerungsprozess.
Abb. 3 Hauptschritte, um Shared Value zu erzeugen (in Anlehnung an FSG)
Das Shared-Value-Konzept zeigt, dass die Grundsätze der Impact-Welt nicht nur auf Impact-Unternehmer, Start-ups und neue Unternehmen anzuwenden sind, sondern in wesentlichen Teilen für größere Bestandsunternehmen bereits seit mehr als 10 Jahren konkrete positive Erfahrungen vorliegen.
Zusammen mit den SFDR-Bemühungen der EU wird daraus ein durchgängig transparentes Gebäude für Mitarbeiter, Kunden, Lieferanten und Investoren, um die Nachhaltigkeitsbemühungen und deren Ergebnisse nachvollziehen zu können.