Wissen Sie, wie das Büro- und Verwaltungsgebäude, die Produktions-, Lager- und Werkshallen beheizt werden? Wie hoch der Energieverbrauch ist? Ist die Höhe der Energiekosten bekannt? Der russische Angriffskrieg in der Ukraine und die dadurch ausgelöste Energiepreisexplosion, aber auch Nachhaltigkeitsbestrebungen in Unternehmen machen Fragen wie diese hochaktuell und werfen neue auf: Wie sollen Gebäude in Zukunft mit Wärme versorgt werden, ohne die Klimakrise zu befeuern?
Heizen mit Erdgas war lange Zeit am günstigsten. Gilt dies auch in Zukunft? Die Wahl des Wärmeerzeugers ist immer auch eine Wette auf die Entwicklung der Energiepreise der nächsten 20 bis 30 Jahre. Da Energiepreise durch Steuern und Abgaben politisch beeinflusst werden, kann es jedoch helfen, sich die langfristigen Ziele der Regierung vor Augen zu halten: Bis 2045 soll Deutschland klimaneutral sein, was bedeutet, dass kein Erdgas und Heizöl mehr zur Wärmeerzeugung verwendet werden soll. Um das zu erreichen, wurden bereits verschiedene Gesetze verabschiedet oder sind in ihrer Einführung wahrscheinlich, weil sie im Koalitionsvertrag vereinbart wurden oder in europäische Regelungen einfließen.
Es ist wahrscheinlich, dass die Bedingungen für fossile Heizungen in Zukunft weiter verschlechtert werden, z. B. durch einen Anstieg der CO2-Bepreisung. Neben Rahmenbedingungen, die den Einsatz von fossilen Heizungen erschweren, gibt es auch Förderprogramme, steuerliche Vorteile und Beratungsangebote, die die Entscheidung zugunsten eines erneuerbaren Wärmeerzeugers erleichtern sollen.
Heizungssysteme werden durchschnittlich 20 bis 30 Jahre betrieben. Steht die Entscheidung an, wie die eigenen Gebäude in Zukunft beheizt werden sollen, ist es wichtig, dass diese Entscheidung frühzeitig und informiert getroffen wird, da bei erneuerbaren Heizungssystemen zurzeit lange Wartezeiten wegen Fachkräfte- und Materialmangel auftreten. Darüber hinaus ist eine gute Planung essenziell für eine effiziente und damit langfristig günstige Nutzung erneuerbarer Energien für die Wärmeerzeugung. Außerdem sollten vermieden werden, sich vom Gesetzgeber überraschen zu lassen. Schlechtes und vermeidbares Beispiel: Die Heizöl-Heizung geht im Winter kaputt und muss aus Mangel an zeitnah verfügbarer Alternativen durch eine neue Heizöl-Heizung ersetzt werden.
Neben der Art des Wärmeerzeugers lohnt sich der Blick auf die Effizienz des Gebäudes immer. Lohnt sich eine energetische Sanierung? Welches Potential haben Gebäudeautomatisierung, Verhaltensänderung oder gering-investive Dämmmaßnahmen?