Die Umstellung auf zirkuläre Geschäftsmodelle bietet Unternehmen eine Vielzahl von Vorteilen, die sowohl ökologischer als auch ökonomischer Natur sind.
2.1 Ausrichtung an den regulatorischen Anforderungen
Die europäische Gesetzgebung zielt zunehmend darauf ab, die Wirtschaft nachhaltiger zu gestalten und den Übergang zu einer ressourcenschonenden Circular Economy zu beschleunigen. Im Zuge des EU Green Deal sehen sich Unternehmen mit einer wachsenden Zahl an Vorschriften im Bereich Nachhaltigkeit konfrontiert, insbesondere im Zusammenhang mit Circular Economy. Diese Regelungen betreffen vor allem das Produktdesign, die Produktionsprozesse und die Berichterstattungspflichten. Durch die frühzeitige Integration von Kreislaufprozessen in ihre Geschäftspraktiken können Unternehmen sicherstellen, dass sie den gesetzlichen Anforderungen gerecht werden und gleichzeitig ihre Umweltbelastung verringern.
2.2 Reduktion von Kosten und Ressourcennutzung
Die Circular Economy ermöglicht es Unternehmen, Ressourcen gezielter einzusetzen, indem Materialien wiederverwendet und Abfälle deutlich reduziert werden. Dies senkt nicht nur die Produktionskosten, sondern verringert auch die Abhängigkeit von knappen Rohstoffen. Mit einem zirkulären Ansatz kann ein Unternehmen seine Wettbewerbsfähigkeit langfristig steigern und gleichzeitig einen erheblichen positiven Umwelteffekt erzielen. Zudem bietet die Umsetzung solcher Modelle die Möglichkeit, die Total Cost of Ownership (TCO) auf einem ähnlichen oder sogar niedrigeren Niveau zu halten als bei traditionellen Beschaffungsmethoden, was zusätzliche wirtschaftliche Vorteile mit sich bringt.
2.3 Stärkung der Lieferkettenresilienz
Die Umstellung auf ein zirkuläres Wirtschaftsmodell trägt maßgeblich dazu bei, Lieferketten widerstandsfähiger und weniger anfällig für externe Störungen zu machen. Durch die Etablierung von Kreisläufen für Materialien und Produkte wird die Abhängigkeit von einzelnen Lieferanten oder spezifischen Regionen erheblich reduziert. Unternehmen, die ihre Lieferketten diversifizieren und die Kontrolle über Materialströme behalten, können sich besser gegen Störungen wie Lieferengpässe oder Naturkatastrophen wappnen und somit eine kontinuierliche Versorgung sicherstellen.
2.4 Vertiefung der Dekarbonisierung im Unternehmen
Nachdem ein Unternehmen bereits grundlegende Maßnahmen zur Dekarbonisierung erfolgreich umgesetzt hat, wie etwa den Bezug von Strom aus erneuerbaren Quellen oder den verstärkten Einsatz von Elektromobilität, bieten die Prinzipien der Circular Economy zusätzliche Hebel, um die Dekarbonisierungsstrategie weiter voranzutreiben. Durch die konsequente Steigerung der Ressourceneffizienz, das verstärkte Recycling und die Wiederverwendung von Materialien können Unternehmen ihre Treibhausgasemissionen signifikant verringern. Der Einsatz erneuerbarer Rohstoffe, die Weiterverwendung von Bauteilen und die Integration geschlossener Kreisläufe tragen dazu bei, den CO2-Fußabdruck des Unternehmens weiter zu minimieren und leisten so einen entscheidenden Beitrag zum globalen Klimaschutz.
2.5 Erschließung neuer Märkte durch zirkuläre Innovationen
Die Neugestaltung von Produkten und Dienstleistungen im Rahmen der Circular Economy eröffnet Unternehmen die Möglichkeit, innovative Lösungen zu entwickeln, die sowohl den aktuellen Verbraucherbedürfnissen als auch ökologischen und sozialen Anforderungen gerecht werden. Dies verschafft Unternehmen einen Zugang zu neuen Marktsegmenten und einer wachsenden Kundengruppe, die immer mehr nach nachhaltigen, umweltfreundlichen Angeboten und neuen Nutzungskonzepten wie Sharing-Modellen und "As a Service"-Lösungen sucht.