Die Kreislaufwirtschaft, auch als Circular Economy bekannt, ist ein wirtschaftliches Konzept, das darauf abzielt, den Wert von Ressourcen, Produkten, Materialien und Energie über ihre gesamte Lebensdauer hinweg zu maximieren und gleichzeitig Abfall, Emissionen und Energieverluste zu minimieren. Dies steht im Gegensatz zum traditionellen, linearen Wirtschaftsmodell, welches auf "Produzieren, Nutzen, Entsorgen" basiert. Im Gegensatz dazu fördert die Kreislaufwirtschaft die Wiederverwendung, Reparatur, Renovierung und das Recycling von Produkten und Materialien in geschlossenen Kreisläufen. Diese Ansätze sind wichtiger denn je, da unsere derzeitige Wirtschaft der Umwelt erheblich zusetzt. Laut dem International Resource Panel hat sich der globale Rohstoffverbrauch seit 1970 mehr als verdreifacht und wächst weiter. Die Rohstoffgewinnung und -verarbeitung verursachen mehr als 90 % des Verlusts an Biodiversität sowie erhebliche Klimaauswirkungen. Obwohl viele Unternehmen sich zur Kreislaufwirtschaft verpflichtet haben, verfolgen die meisten nur relativ geringe Veränderungen, wie in einer kürzlich durchgeführten Studie von Bain berichtet wurde. Diese Unternehmen konzentrieren sich eher auf Recycling oder Abfallmanagement, anstatt größere Veränderungen vorzunehmen.
Die Wirtschaft und ihre Akteure befinden sich derzeit an einem kritischen Scheideweg in Bezug auf die Kreislaufwirtschaft. Die Entscheidung besteht darin, entweder bei schrittweisen, oft inkrementellen Anpassungen in den Ressourcenflüssen zu verharren, die nur begrenzte Auswirkungen auf Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz haben, oder eine umfassende, transformative Veränderung zu wagen. Diese Transformation würde bedeuten, dass sich das gesamte Wirtschaftssystem hin zu einer vollständig kreislauforientierten Gesellschaft entwickelt, in der Abfälle vermieden, Materialien wiederverwendet und Rohstoffe regenerativ genutzt werden. Ein solcher Wandel erfordert nicht nur technologische Innovationen, sondern auch tiefgreifende strukturelle und kulturelle Veränderungen in der Art und Weise, wie Unternehmen und Konsumenten mit Ressourcen umgehen. Ganz entscheidend ist es an dieser Stelle zu betonen, dass dies nicht nur langfristige ökologische Vorteile schaffen könnte, sondern auch wirtschaftliche Vorteile, indem Ressourcensicherheit gewährleistet und neue Geschäftsmodelle entwickelt werden.