Kommen wir zum Schluss noch einmal zum Anfang unseres Artikels zurück. Wir hatten gesagt, dass der Moderator leitet und nicht führt, dass er immer wieder den Ausgleich sucht und vermittelt. Welche Techniken helfen Ihnen dabei, diese Verhaltensweisen auch tatsächlich zu praktizieren? Hier ein paar Tipps:
Arbeiten Sie mit Fragen. Meiden Sie Antworten.
Es ist nicht Ihre Aufgabe, Probleme zu lösen. Sie müssen jedoch die Methoden bereitstellen, mit denen sich Aufgaben lösen lassen. Dabei helfen vor allem Fragen. Diese sollten offen sein, d. h., man sollte sie nicht mit ja oder nein beantworten können. Ja/Nein-Fragen eignen sich nur dann, wenn es um Entscheidungen geht, also z. B. "Wollen wir jetzt fortfahren?". Beantworten Sie Fragen, die im Raum stehen, nicht selbst. Geben Sie sie an die Gruppe weiter.
Behandeln Sie alle Teilnehmer gleich!
Niemand darf bevorzugt oder benachteiligt werden, das beeinträchtigt das Arbeitsklima. Als Moderator kennen Sie oft die Konstellationen in einer Gruppe (z. B. den mächtigen Chef oder den tonangebenden Mitarbeiter). Benachteiligen und bevorzugen Sie niemanden. Ein solches Verhalten führt nicht nur zu Verärgerung, auch die Ergebnisse eines Workshops werden getrübt, nach dem Motto: Selbstverständlich hat sich die Idee von unserem Boss durchgesetzt.
Vermitteln Sie immer wieder Ihre Wertschätzung!
Hören Sie allen Teilnehmern, die gerade sprechen, gut zu. Nicken Sie mit dem Kopf, um zu signalisieren, dass Sie ganz Ohr sind. Stellen Sie den Teilnehmern Fragen, das lässt Interesse erkennen. Bedanken Sie sich bei jedem Schritt für die gute Arbeit.
Vermeiden Sie Wertungen!
Es gibt Situationen, in denen sich ein Moderator sagen mag: Was für ein unqualifizierter Beitrag! Oder vielleicht ärgert er sich über die Provokation eines Teilnehmers. Halten Sie sich in solchen Fällen zurück. Lassen Sie sich auf keinen Fall inhaltlich auf das Gesagte ein, sondern behandeln Sie das Problem von einer Metaebene aus. Wiederholen Sie das Gesagte, wenn nötig. Ein Beispiel: Wir haben gerade erlebt, dass Herr Müller sehr verärgert reagiert hat. Herr Müller, ich frage Sie: Was müsste geschehen, damit Sie sich nicht ärgern müssen?
Arbeiten Sie konstruktiv!
Es kann vorkommen, dass die Gruppe eine Methode oder einen Arbeitsschritt nicht akzeptiert. Fragen Sie nach den Gründen. Ändern Sie Ihr Vorgehen, ohne Äußerungen des Bedauerns oder der Verärgerung. Es zählt, was die Gruppe will und das zu erreichende Ergebnis. Nicht, was Sie wollen.