Die kameralistische Buchführung ist inputorientiert und konzentriert sich auf Einnahmen und Ausgaben, das heißt, Konzentration auf den Geldverbrauch, aber nicht auf den Ressourcenverbrauch. Die Finanzziele stehen im Vordergrund. Zwar besteht auch bei der Kameralistik die Möglichkeit das System um Ziele und Kennzahlen zu ergänzen, doch freiwillig machen dies die wenigsten Kommunen. Mit der Einführung der Doppik in deutschen Kommunen wurden nicht nur die Geldflüsse aufgezeigt, sondern auch der Ressourcenverbrauch (Abschreibungen, Rückstellungen und Schulden). Die Produkte im Haushalt, auf die gebucht wird, wurden um entsprechende Produktbeschreibungen ergänzt, was den Haushalt für Bürgerinnen und Bürger sowie Politikerinnen und Politiker schon einmal "lesbarer" und anschlussfähiger für die politische Diskussion machte. Zusätzlich – und das war die weitere große Errungenschaft – wurden Produktziele eingeführt. Was will ich mit diesem Produkt erreichen und wie messe ich meinen Erfolg? Dies war auf der gesamtstädtischen Ebene ein großer Fortschritt. In einzelnen Themenbereichen oder Dienststellen gab es dies schon immer. Doch als Gesamtsteuerungsinstrument war dies neu. Allerdings wurden meist nicht für alle Produkte Ziele definiert, oft nur für sogenannte Schlüsselprodukte. Bei den Zielen selbst herrschte eine Orientierung am Output, sprich Leitungszielen.
Ziel und Kennzahl
Ziel: Betreuung ortsansässiger Unternehmen
Kennzahl: Anzahl der kontaktierten Unternehmen
Ein Fortschritt, doch sagt dies bekanntlich nichts darüber aus, ob die Unternehmen mit der Betreuung zufrieden waren oder sie einen unternehmerischen Mehrwert aus dieser Beratung hatten. Dies wäre der klassische Outcome, den man messen müsste. "Die Ergebnisse zeigen, dass die Umstellung auf eine doppische Rechnungsführung weitgehend vollzogen ist. Eine managerialistische Form der Steuerung wurde dagegen nur in sehr wenigen der untersuchten Kommunen eingeführt. Gleichzeitig ist festzustellen, dass die derzeit verfügbaren theoretischen Modelle zur Erklärung der Implementierung managerialistischer Instrumente in deutschen Kommunen nicht ausreichen."[1]
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