Tchibo wartete in der Vergangenheit nicht auf Gesetze, um sich zu engagieren. Die Strategie und die Programme sind so aufgebaut, dass das Unternehmen das tut, was im eigenen Einflussbereich möglich ist. Es hat sich gezeigt, dass eine partnerschaftliche, langfristige Zusammenarbeit direkt auf Fabrik- und Farmebene hilft. Die Wirkung von Einzellieferketten-Programmen hat jedoch Grenzen. Deshalb sucht das Unternehmen nach Kooperationen, um weiterzukommen und langfristige Veränderungen zu bewirken. Um gemeinsam bessere Arbeitsbedingungen für die Menschen in den Produktionsländern zu erreichen, arbeitet Tchibo seit vielen Jahren in Deutschland und den Einkaufsmärkten mit Politik, Wirtschaft, Nichtregierungsorganisationen und Gewerkschaften zusammen. Tchibo ist Mitbegründer zahlreicher Sektor- und Multi-Stakeholder-Initiativen wie dem Bündnis für nachhaltige Textilien, dem International Accord on Health and Safety und von ACT on Living Wages im Bekleidungssektor oder coffee & climate im Kaffeesektor.
Gesetzliche Regulierung für mehr Fairness
In der Textilbranche gibt es systemische Herausforderungen wie z. B. niedrige Löhnen, schlechte Arbeitsbedingungen und unsichere Arbeitsplätzen. Sie sind die Kehrseite der globalen Arbeitsteilung. Tchibo hat erkannt: Wenn hier etwas geändert werden soll, braucht es Verbündete – und klare gesetzliche Vorgaben. Denn auch wenn einige Unternehmen freiwillig wichtige Schritte unternommen haben, reicht das noch lange nicht aus.
Zusammenspiel von Verpflichtung, Eigenverantwortung und Zusammenarbeit
Für den dringend notwendigen Fortschritt ist ein Zusammenspiel von Verpflichtung, Eigenverantwortung und Zusammenarbeit eine unabdingbare Voraussetzung.
Menschenrechtliche Sorgfaltspflichten – für alle
Deshalb begrüßt Tchibo ausdrücklich, dass der deutsche Bundestag im Juni 2021 das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) verabschiedet hat. Tchibo sieht große Chancen – sowohl für die Menschen als auch die Unternehmen in den globalen Lieferketten, denn damit sind die relevanten Marktteilnehmer ab 2023 den gleichen Standards für Unternehmensverantwortung unterworfen. Individuelle Belastungen durch die Einhaltung von Unternehmensverantwortung werden nun gleichmäßiger verteilt, gleichzeitig kann der systemische Fortschritt in den Produktionsländern vorangetrieben werden.
Next Step Europa
Jetzt blickt das Unternehmen auf die Diskussionen und Entscheidungen für eine EU-weite Lieferketten-Richtlinie in Kohärenz mit den weiteren Vorhaben unter dem Schirm des europäischen Green Deal. Tchibo sieht auch hier die Chance, dass durch die Verrechtlichung und Standardisierung für alle im EU-Markt tätigen Unternehmen erhebliche Fortschritte für mehr Wirkung in den Lieferketten erzielt werden können und entlastende Synergieeffekte für Unternehmen eintreten. Die inhaltlichen Positionen für die Ausgestaltung des deutschen Gesetzes gelten auch für die EU-Richtlinie.