Nachfolgend werden die Abgrenzungen und Überschneidungen der Aufgaben eines Sozialen Nachhaltigkeitsmanagers gegenüber anderen Themenbereichen beispielhaft betrachtet.
2.1 Arbeitsschutzmanagementsystem: Gewährleistung der Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz
Ein sozialer Nachhaltigkeitsmanager und ein Beauftragter für das Arbeitsschutzmanagementsystem (AMS) haben in einem Unternehmen grundsätzlich unterschiedliche Aufgabenbereiche, aber es gibt auch Verbindungen und Überschneidungen, insbesondere wenn es um den Bereich Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz geht.
Ein AMS-Beauftragter ist für die Planung, Umsetzung, Überwachung und Verbesserung des Arbeitsschutzmanagementsystems im Unternehmen verantwortlich. Er stellt sicher, dass das Unternehmen alle geltenden Gesetze und Vorschriften zum Arbeitsschutz einhält, Risiken identifiziert und bewertet, geeignete Maßnahmen zur Risikominderung ergreift und ein System zur kontinuierlichen Verbesserung des Arbeitsschutzes aufrechterhält.
Obwohl die Aufgabenbereiche unterschiedlich sind, besteht eine Verbindung zwischen dem Sozialen Nachhaltigkeitsmanager und dem Beauftragten für das AMS im Hinblick darauf, eine sichere und gesunde Arbeitsumgebung zu fördern. Der Soziale Nachhaltigkeitsmanager kann den Beauftragten für das AMS unterstützen, indem er soziale Aspekte in das Arbeitsschutzmanagementsystem integriert, wie beispielsweise Arbeitnehmendenrechte um eine gute Work-Life-Balance zu fördern sowie ein inklusives und unterstützendes Arbeitsumfeld zu schaffen.
Eine enge Zusammenarbeit zwischen dem sozialen Nachhaltigkeitsmanager und dem AMS-Beauftragten ist wichtig, um sicherzustellen, dass sowohl soziale als auch sicherheitsrelevante Aspekte effektiv berücksichtigt werden. Gemeinsam können sie Strategien entwickeln, um die Arbeitsbedingungen zu verbessern, die Gesundheit und das Wohlbefinden der Mitarbeitenden zu fördern und sicherzustellen, dass das Unternehmen die geltenden Arbeitsschutzvorschriften erfüllt.
In der ifm Unternehmensgruppe wurde es so organisiert, dass der Arbeitsschutz grundsätzlich der Geschäftsleitung Personal zugeordnet ist. Folgerichtig wurde die Zertifizierung des Arbeitsschutzmanagementsystems von Anfang an eng mit dem sozialen Nachhaltigkeitsmanagement verzahnt.
Folgende Themenbereiche wurden im Rahmen der ISO 45001 schwerpunktmäßig angegangen:
- Überarbeitung aller Prozesse im Arbeitsschutz und Verknüpfung mit der ISO 9001 QM-Datenbank,
- Überarbeitung aller Unterweisungen,
- Aktualisierung aller Gefährdungsbeurteilungen, auch für Homeoffice-Situationen,
- Neueinstellung aller Pflichtenübertragungen für Führungskräfte,
- Überarbeitung der Schulungsunterlagen zur Verantwortung im Arbeitsschutz,
- Verabschiedung von klaren Zielen und Beschreibung der Arbeitsschutzmanagementpolitik,
- Aktualisierung und Sichtung aller gesetzlichen Grundlagen.
Im Ergebnis bleibt festzuhalten, dass zum einen der Standard des Arbeitsschutzes deutlich verbessert wurde. Zum anderen hilft die Zertifizierung, den Verwaltungsaufwand bei Kundenanfragen zu reduzieren, weil oftmals die Zertifizierungsunterlage vorgelegt werden kann, statt viele kleinteilige Fragen beantworten zu müssen.
2.2 Betriebliches Gesundheitsmanagement und soziales Nachhaltigkeitsmanagement
Auch ein Beauftragter für das betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) und das Soziale Nachhaltigkeitsmanagement haben in einem Unternehmen unterschiedliche Aufgabenbereiche, können jedoch eng zusammenarbeiten, um die Gesundheit und das Wohlbefinden der Mitarbeitenden zu fördern.
Ein BGM-Beauftragter konzentriert sich darauf, Strategien und Maßnahmen zu entwickeln und umzusetzen, die die Gesundheit der Mitarbeitenden fördern und den Krankenstand reduzieren sollen. Er ist verantwortlich für die Identifizierung von Gesundheitsrisiken am Arbeitsplatz, die Entwicklung von Präventionsprogrammen, die Förderung eines gesundheitsförderlichen Arbeitsumfelds und die Zusammenarbeit mit Krankenkassen und externen Gesundheitsdienstleistern.
Das Verhältnis zwischen einem sozialen Nachhaltigkeitsmanager und einem BGM-Beauftragten besteht darin, dass beide auf das Wohlbefinden der Mitarbeitenden abzielen. Sie können zusammenarbeiten, um eine umfassende und integrierte Gesundheitsstrategie zu entwickeln, die sowohl die physischen als auch die psychischen Aspekte der Mitarbeitendengesundheit berücksichtigt. Durch enge Zusammenarbeit können sie Maßnahmen entwickeln, um ein gesundheitsförderliches Arbeitsumfeld zu schaffen, Präventionsprogramme umzusetzen, Mitarbeitende bei der Förderung eines gesunden Lebensstils zu unterstützen und Ressourcen für die Bewältigung von Stress und psychischen Belastungen bereitzustellen.
Eine genaue Aufgabenverteilung hängt wie immer von der Unternehmensstruktur, den Ressourcen und den spezifischen Anforderungen ab. Es ist jedoch wichtig, dass beide Positionen zusammenarbeiten, um eine ganzheitliche Herangehensweise an das Mitarbeitendenwohlbefinden und die Förderung der Gesundheit zu gewährleisten.
2.3 Der soziale Nachhaltigkeitsmanager als Beauftragter zur Überwachung der Einhaltung von Menschenrechtsstandards
Das Lieferkettensorgfaltsgesetz (LkSG) ist ein rechtlicher Rahmen, der Unternehmen zur Verantwortung zieht, um sicherzustellen, dass ihre Lieferketten menschenrechtliche und ökologische Standa...