Welche der Methoden der nachhaltigen Personalentwicklung auch immer umgesetzt werden sollten – aufgrund der fortschreitenden Entwicklung der Informationstechnik und der damit verbundenen zunehmenden Relevanz der Digitalisierung erscheint eine Thematisierung der "digitalen Ethik" zur Erweiterung der ethischen Verantwortung unabdingbar. "Digitalethik fragt nach dem richtigen Handeln und dem guten Leben unter den Bedingungen der Digitalisierung. Sie untersucht die gesellschaftliche, ökologische und ökonomische Verträglichkeit digitaler Technologien in ihrer Entwicklung und Anwendung."[1] Im Wesentlichen handelt es sich dabei um Fragen, wie global anerkannte Wertekodizes in die "Big-Data-Welt" transferiert werden können und dort anzuwenden sind.[2] Digitale Ethik formuliert nicht zwangsläufig neue ethische Maßstäbe, sondern übersetzt existierende ethische Normen für eine digital geprägte Gesellschaft, in der Werte wie Freiheit und Privatsphäre sowie Solidarität und Gerechtigkeit eine zentrale Rolle spielen.[3]

Gemäß einer Befragung von PricewaterhouseCoopers ist das Thema "Digitalethik und Integrität" v. a. im Rahmen der Umsetzung von Strategien eine der größten Herausforderungen in der Unternehmenspraxis. Insofern erscheint ein "digitalethisches Upskilling" bei Mitarbeitern und Führungskräften zunehmend erforderlich, um sie mit den Kompetenzen zur Lösung der vielfältigen digitalethischen Probleme (z. B. Datenleaks, Missbrauch von Nutzerinformationen) auszustatten.[4]

[1] PricewaterhouseCoopers GmbH 2020, S. 6.
[2] vgl. Dörr 2020, S. 31.
[3] vgl. Bundesverband digitale Wirtschaft 2019, S. 4.
[4] vgl. PricewaterhouseCoopers GmbH 2020, S. 24.

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