Wie die Einbindung misslingen kann
Herr Schmidt, Leiter Marketing beim Maschinenhersteller Probus hat sich jede Mühe gegeben. Er hat Schulungen angeboten, Life-Seminare ebenso wie virtuelle Webinare, Coachings und Workshops. Das ganze Team war dabei vertreten, jeder hatte die Chance sich einzubringen und zu beteiligen. Sie wollten zusammen erarbeiten, wie Nachhaltigkeit im Unternehmen intern kommuniziert und gelebt wird. Und jetzt das – diejenigen, die am lautesten nach Beteiligung gerufen hatten, waren nun diejenigen, die sich nicht beteiligten, stattdessen quer stellten, Kritik übten, ohne sich wenigsten einmal eingebracht zu haben. Einige andere, die an den Meetings zur Gestaltung der Nachhaltigkeit im Unternehmen teilnahmen, waren unvorbereitet und als er fragt, wer in einer Arbeitsgruppe konkret etwas ausarbeiten möchte, erklären sich schließlich nach langem Zögern 2 von 23 Mitarbeitenden bereit und als es dann an die Umsetzung geht, findet sich keiner mehr, der konkrete Arbeitspakete übernehmen möchte.
Er kennt das aus der Vergangenheit: Als er vor 2 Jahren das papierlose Büro einführen wollte, wollte keiner entscheiden. Entscheidungen wurden monatelang hinausgeschoben, verzögert, hin- und hergedreht. Zudem gab es Abweichungen vom ursprünglich geplanten Vorgehen durch falsche Kalkulationen. Als Herr Schmidt schließlich merkte, dass sich die meisten Mitarbeitenden nicht einmal wirklich für das Thema interessierten, sich schlecht vorbereitet hatten oder aufgrund einer schlechten Vorbereitung immer wieder vom Thema abglitten, überlegte er, die Entscheidung wieder stärker an sich selbst zu ziehen. Herr Schmidt hat damals schlussendlich einen Berater verpflichtet, der ihm und dem Unternehmen helfen sollte. Schließlich wurde alles entschieden, ohne die Mitarbeitenden einzubeziehen. Einige der Mitarbeitenden zeigten anschließend Verständnis für sein Vorgehen, andere warfen ihm vor, sich im Vorfeld nicht ausreichend um ein individualisiertes Weiterbildungsprogramm gekümmert zu haben, dass sie hätte befähigen können, das Thema zu verstehen und zu wissen, wie sie sich einbringen können. Sein Verhalten habe Missverständnisse ausgelöst, aus denen sich Misstrauen entwickelt habe. Herr Schmidt ist sich nicht sicher – ist das geheuchelt oder echt gemeint – schließlich hätten die Mitarbeitenden ihm das auch schon lange vorher sagen können, als es noch Zeit genug gewesen wäre, entsprechende Weiterbildungen anzubieten. Kann er diese Mitarbeitenden noch ernst nehmen?