Reisen mit gutem Gewissen

Ressourceneffizienz vom Hotelbau bis zum Betrieb
Nachhaltigkeit beginnt bereits bei der Konzeption, beim Bau und der Anlagentechnik eines Hotels. Um im ersten Schritt punkten zu können, sollte die Wahl auf erneuerbare Energiequellen wie Wärmepumpen in Kombination mit Photovoltaikanlagen fallen. Um den Energiebedarf des Hauses zusätzlich zu minimieren, hilft es, eine effiziente Gebäudehülle zu schaffen, sprich gut isolierte Fenster und Fassaden zu wählen. Beispielsweise werden alle zukünftigen Hotelobjekte von B&B Hotels der Gebäudezertifizierung nach DGNB-Gold unterzogen. Dabei handelt es sich um ein Bewertungssystem, das die Nachhaltigkeit von Gebäuden anhand von Kriterien wie Energieeffizienz und Ressourcenschonung bewertet. Um das zu erreichen, werden die Mindestkriterien festgelegt, die Neubauten erfüllen müssen. Erfasst sind unter anderem die CO₂-Bilanzierung, die verarbeiteten Baustoffe und ein Rückbaukonzept. Was bei einem neuen Hotel zu Beginn beachtet wird, muss bei Bestandshäusern nachgerüstet werden. Das bedeutet mitunter auch, signifikante Investitionen in technische Anlagen und Heizungssysteme, mit dem Ziel, den CO₂-Fußabdruck in diesem Bereich auf null zu reduzieren.
Nachhaltigkeit fängt beim Gast an
Neben dem Gebäude bietet auch der Hotelbetrieb viel Potenzial, Nachhaltigkeit in das Hotel einziehen zu lassen. Die Steuerung des Ressourcenverbrauchs ist dabei ein wichtiger Hebel. Neben der Umsetzung von sichtbaren Maßnahmen, wie unter anderem die Wahl von wassersparenden Armaturen oder der Verzicht auf Einwegplastik auf den Zimmern, ist die Sensibilisierung der Gäste ein essenzieller Schritt.
Hier sprechen wir von umsetzbaren Initiativen, wie zum Beispiel dem „Green Button", den der Gast bereits vor der Anreise im Hotel drücken kann. Damit entscheidet er sich, bei einem mehrtägigen Aufenthalt auf die Zimmerreinigung zu verzichten und im Gegenzug spendet die Hotelkette einen Euro pro gesparte Reinigung. Mit dieser Aktion wurden Spenden an gemeinnützige Projekte und Vereine (unter anderem SOS Kinderdorf e.V.) bis zu 75.000 Euro generiert. Zusätzlich motivieren Erinnerungen auf den Zimmern und im Bad zum verantwortungsvollen Handeln.
Ressourcensensibilität hört jedoch nicht bei der Hotelbuchung oder auf dem Zimmer auf. Auch bei der An- und Abreise kann der Gast entschieden zu „grünerem Handeln“ beitragen: Wie ist die Ausstattung des Hotels, wie sind An- und Abreise geplant (zum Beispiel Bahnhofsnähe, E-Ladesäulen)?
Darüber hinaus gibt es viele weitere Möglichkeiten, diesen ganzheitlichen Ansatz abzubilden und im Hotel auszugestalten. Mit zahlreichen digitalen Lösungen rückt eine papierlose Rezeption immer näher – sei es mit digitalen Gästeinformationen oder online Check-in.
Nicht zuletzt ist die Partner- und Lieferantenwahl ein Einflussfaktor. Um das Thema Nachhaltigkeit auch hier darzustellen, ist es besonders wertvoll und sinnstiftend, mit Unternehmen zu kooperieren, die gleiche Markenwerte und Zielstellungen in der Wertschöpfungskette vertreten (zum Beispiel bei Produktherkunft oder Transport).
Zertifikate für nachhaltiges Engagement von Hotels
Der CO₂-Fußabdruck pro Übernachtung bei B&B Hotels in Deutschland ist mit einem Kilo pro verkauftem Zimmer bereits einer der geringsten in der Branche. Das Ziel ist, bis 2030 die CO₂-Emissionen um 50 Prozent im Vergleich zu 2019 zu reduzieren. Dafür ist die Gruppe auch, als eine der ersten in Europa, SOCOTEC zertifiziert - ein anerkanntes Siegel vom Global Sustainable Tourism Council (GSTC), das auch die Anforderungen und Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen (Sustainable Development Goals, SDGs) erfüllt. Solche Zertifikate dienen als Beleg für nachhaltiges Engagement von Hotels - das schafft Transparenz und Vertrauen. Deshalb setzen wir uns auch für die Etablierung und Anerkennung vergleichbarer Standards ein, die unseren Gästen eine informierte Entscheidung ermöglichen. Unsere Hoffnung ist, dass durch die Zertifizierungen und das damit verbundene Engagement für stetige Verbesserung und Transparenz das Bewusstsein für nachhaltiges Handeln sowohl bei den Gästen als auch innerhalb der Branche ganzheitlich gefördert wird.
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