Anwendungsgebiete und Unterschiede von Schutzmasken

Zusammenfassung

Überblick

FFP-Maske, Medizinische Maske oder die Mund-Nase-Bedeckung aus Stoff – seit der Corona-Pandemie kommen verschiedene Maskenarten zum Einsatz, um die Ausbreitung von Infektionskrankheiten einzudämmen. Generell gilt: Die richtigen Masken können Leben retten. Faktisch bieten unterschiedliche Maskentypen aber auch unterschiedlichen Schutz – in ihrer Anwendung gibt es daher einige wichtige Aspekte zu beachten.

Gesetze, Vorschriften und Rechtsprechung

• DIN EN 149 – Filtrierende Halbmasken zum Schutz gegen Partikeln – Anforderungen, Prüfung, Kennzeichnung
• Verordnung (EU) 2016/425 über persönliche Schutzausrüstung
• Verordnung (EU) 2017/745 über Medizinprodukte
• DIN EN 14683 – Medizinische Gesichtsmasken – Anforderungen und Prüfverfahren
• Infektionsschutzgesetz (IfSG)
• DGUV-R 112-190

1 Der richtige Schutz

Die vielen Varianten und Bezeichnungen von Schutzmasken können irritieren. So werden fälschlicherweise die medizinischen Masken häufig mit Atemschutzmasken gleichgesetzt. Doch die beiden Masken unterscheiden sich in wichtigen Merkmalen: Während die medizinische Maske v. a. andere Personen schützt, bietet die Atemschutzmaske (FFP) auch Eigenschutz für die tragende Person und fällt damit in die Kategorie der Persönlichen Schutzausrüstung (PSA). Eine Übersicht, worin sich FFP-Masken, medizinische Masken und die Mund-Nase-Bedeckung unterscheiden, bietet Tab. 1.

	Maskentypen
	FFP1	FFP2/FFP3	Medizinische Maske (OP-Maske)	Mund-Nase-Bedeckung (Stoffmaske)
Eigenschaften
Schutzwirkung	Schutz vor Stäuben	Schutz vor Stäuben, Tröpfchen und Aerosolen	Schutz vor Tröpfchen	abhängig von der Konstruktion Schutz vor Tröpfchen
Verwendungszweck	Eigenschutz/Arbeitsschutz	Eigenschutz/Arbeitsschutz/z. T. Fremdschutz	Fremdschutz	Privater Gebrauch
Prüfung und Zulassung	Prüfung erfolgt nach DIN EN ISO 149:2001+A1:2009 Konformitätsbewertung erfolgt in Eigenverantwortung	Prüfung erfolgt nach DIN EN 149:2001+A1:2009 Konformitätsbewertung erfolgt unter Einbindung einer zugelassenen Prüfstelle	Prüfung erfolgt gemäß der DIN EN 14683 Konformitätsbewertung erfolgt in Eigenverantwortung	keine Norm vorhanden, daher findet keine Prüfung statt
CE-Kennzeichen?	ja	ja, mit 4-stelliger Nummer der zugelassenen Prüfstelle	ja	nein
Kennzeichnung auf der Maske	Name oder Marke des Herstellers oder Lieferanten Typenbezeichnung angewandte Norm + Jahr Schutzklasse (FFP1) CE-Zeichen	Name oder Marke des Herstellers oder Lieferanten Typenbezeichnung angewandte Norm Schutzklasse (FFP2/FFP3) CE-Zeichen mit 4-stelliger Nummer der zugelassenen Prüfstelle	optional: CE-Kennzeichen	entfällt
Hinweise auf gefälschte oder qualitativ minderwertige Ware
Verpackung/Produkt	fehlendes CE-Kennzeichen parallele Angabe unterschiedlicher Standards widersprüchliche Angaben auf Verpackung + Produkt Masken wurden umetikettiert	fehlendes CE-Kennzeichen CE-Kennzeichen ohne 4-stellige Nummer einer zugelassenen Prüfstelle parallele Angabe unterschiedlicher Standards, z. B. FFP2, KN95, EN 149 und GB2626, widersprüchliche Angaben auf Verpackung + Produkt Masken wurden umetikettiert	fehlendes CE-Kennzeichen Verpackung wurde umetikettiert schlechte Sprache/Übersetzung fehlende Angaben zum Hersteller/Lieferanten fehlende Angaben zu Produkt und Typ	entfällt
Allgemein	schlechte Sprache/Übersetzung fehlende oder falsche Konformitätserklärung fehlende oder falsche Gebrauchsanweisung/Anwendungshinweise	schlechte Sprache/Übersetzung fehlende oder falsche Konformitätserklärung fehlende oder falsche Gebrauchsanweisung/Anwendungshinweise	fehlende oder falsche Konformitätserklärung fehlende oder falsche Gebrauchsanweisung	entfällt
Tipp	Beim Händler oder Hersteller die Konformitätserklärung einfordern. Bei größeren Mengen die Technische Dokumentation einfordern. Ggf. Überprüfung der zugelassenen Prüfstelle unter: https://ec.europa.eu/growth/tools-databases/nando/index.cfm?fuseaction=notifiedbody.main			Darauf achten, dass die Masken waschbar sind (mind. 60 °C)

Tab. 1: Übersicht der verschiedenen Maskentypen und deren Eigenschaften

2 FFP-Masken

Die Abkürzung FFP steht für Filtering Face Piece und wird für partikelfiltrierende Halbmasken verwendet. Eine Halbmaske bedeckt die Nase, den Mund und das Kinn und ist dazu bestimmt, eine angemessene Abdichtung gegen die Umgebungsatmosphäre zu gewährleisten. FFP-Masken dienen zum Schutz gegen feste und flüssige Aerosole.

FFP-Masken sind i. d. R. Einwegmasken. Die Gebrauchsdauer liegt, abhängig vom Typ zwischen 75 Min. und 2 Std. Danach sollte eine Erholungsdauer von jeweils 30 Min. folgen (DGUV-R 112-190). Einige Modelle sind für eine Arbeitsschicht von bis zu 8 Std. geeignet.

Die Anforderungen und Prüfkriterien sind in der DIN EN 149 "Atemschutzgeräte – Filtrierende Halbmasken zum Schutz gegen Partikeln – Anforderungen, Prüfung, Kennzeichnung" festgelegt. Wesentliche Prüfparameter sind Leckage, Filterleistung, Hautverträglichkeit und Atemwiderstand. FFP-Masken werden nach ihrer Filterleistung und Leckage in 3 Klassen unterteilt, wobei FFP1 die niedrigste und FFP3 die höchste Klasse beschreibt.

Wichtig

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