Für die Notwendigkeit und Sinnhaftigkeit einer Integration des AMS in vorhandene Managementsysteme sprechen:

  • Reduzierung des Aufwands

    • Durch eine intelligente und betriebsspezifische Integration lassen sich Ressourcen bündeln (z. B. ein Systembeauftragter, statt für jedes Managementsystem einen), der Pflegeaufwand reduzieren (z. B. Nutzung gleicher Dokumente – wo möglich) sowie potenzielle Konflikte bezüglich der Prioritäten und Relevanz der themenbezogenen Managementsysteme im Vorfeld bereits vermeiden oder zumindest verringern (z. B. bei der Formulierung widerspruchsfreier Ziele).
    • Ein Vergleich der Standards für die themenbezogenen Managementsysteme zeigt eine zunehmende Übereinstimmung der grundlegenden Elemente: ähnliche Strukturen, teilweise gleicher Instrumente, wie z. B. Lenkung der Dokumentation, interne Audits, Managementbewertung und kontinuierliches Verbessern sowie vergleichbare Forderungen an die einzelnen Systemelemente (Politik, Planung, Umsetzung/Durchführung, Überprüfung sowie Managementbewertung und kontinuierliche Verbesserung). Dadurch lassen sich Synergien erschließen (z. B. ganzheitliche Qualifikationsermittlung).
    • Reduzierter Aufwand bei der Systemdokumentation (Managementhandbuch etc.).
  • Umsetzung sicherstellen/verbessern:

    Werden mehrere themenbezogene Managementsysteme parallel ohne eine übergreifende Abstimmung praktiziert, so birgt dies folgende Gefahr in sich:

    • Mehrfachregelung identischer Abläufe und Prozesse mit der Folge redundanter, nicht kollisionsfreier oder gar sich widersprechender Detailregelungen,
    • Abstimmungsprobleme an den Systemschnittstellen,
    • ganzheitliches Aufgabenverständnis wird nicht entwickelt,
    • Prozesse werden nicht ganzheitlich gemanagt.

    Darüber hinaus entsteht durch Insellösungen leicht eine Suboptimierung und der mögliche Gesamtnutzen für das Unternehmen und die Mitarbeiter wird nicht realisiert.

  • Bessere (abgestimmte) Prozesse:

    Die themenbezogenen Managementsysteme betrachten weitgehend die gleichen Prozesse. Sie analysieren und gestalten diese jedoch unter unterschiedlichen (themenbezogenen) Blickwinkeln. Da Prozesse eigentlich nur ganzheitlich praktiziert werden können (es macht z. B. keinen Sinn, bei der Beschaffung von Betriebsmitteln Sicherheitsaspekte erst nach der Lieferung der Ware zu betrachten), sind die Prozesse unter Berücksichtigung aller relevanten Aspekte zu gestalten und zu lenken. Der Fertigungsprozess ist ein gutes Beispiel hierfür: Das Qualitätsmanagement betrachtet vor allem die Kundenorientierung sowie die Produkt- und Prozessqualität, das Arbeitsschutzmanagement vor allem die Sicherheit der Anlagen, die Minimierung der Belastungen und Gefährdungen, die Qualität der Arbeitsbedingungen sowie den Schutz der Gesundheit der in der Fertigung tätigen Mitarbeiter, und das Umweltmanagement betrachtet vor allem die Belange des Umweltschutzes.

    Auf der operativen Ebene trägt eine ganzheitliche Prozessgestaltung und -steuerung wesentlich zur Optimierung der betrieblichen Prozesse bei. Stabile Prozesse, eine wesentliche Voraussetzung für eine hohe Produktivität, lassen sich nur sicherstellen, wenn alle potenziellen Störungen im Vorfeld beseitigt werden.

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